Drama in Kombi

Hirscher: “Das raubt mir noch den Verstand”

Sport
13.02.2017 17:28

Zum zehnten Mal in diesem Winter war Marcel Hirscher in der Kombi Zweiter: So knapp und bitter war's aber noch nie! Im Video oben sehen Sie Hirschers Abfahrts- und Slalomfahrt.

Stille. Absolute Stille. Wie ein phonetisches Blackout. Dann aber ein gewaltiger Urschrei der Schweizer Zuschauer-Massen: hinten. 0,01. Marcel Hirscher war eine einzige Hundertstel hinter dem Schweizer Luca Aerni zurück. Das Land der Kantone zuckte aus der Österreicher war wie versteinert, starrte geschockt ins Leere. Fassungslos.

"Diese Hundertstel rauben mir den letzten Verstand", gab er später vor den Mikrofonen zu. Denn eigentlich hatte der fünffache Weltcup-Gesamtsieger das zweite Kombi-Gold seiner Karriere buchstäblich schon vor der Nase.

Hirscher hatte ein Déjà-vu
Nach Platz 28 in der Abfahrt, 2,30 hinter Halbzeit-Sieger Romed Baumann, waren sich alle Experten einig gewesen: Hirscher war die Nummer 1 als Weltmeister-Tipp. Das erinnerte nämlich sehr an 2015, als Marcel den Slalom eröffnet und den Titel mit einem Husarenritt geholt hatte. Und auch die schwierigen Pisten-Verhältnisse erinnerten den Titelverteidiger an 2015: "Da hatte ich regelrecht ein Déjà-vu."

Bis zwei Tore vor dem Ziel war die Kombi-Welt des Österreichers auch durchaus golden geblieben. Satte 44 Hundertstel war Hirscher bei der dritten Zwischenzeit noch vor Luca Aerni TV-Studien belegten, dass der Schweizer erst beim vorletzten (!) Tor zum Österreicher aufschließen konnte.

Bitterste Niederlage der Karriere
"Mist", knurrte Marcel. Die zweite WM-Woche in St. Moritz mit einer Gold-Medaille zu beginnen, das wäre eigentlich der Plan gewesen. So gab es einen weiteren zweiten Rang in diesem Winter: Kombi-Silber bedeutet für ihn, dass er bereits zum zehnten Mal erster Nicht-Sieger war. Und die Niederlage am Montag war fraglos die knappste und bitterste. Den Nachtslalom von Schladming hat Hirscher um neun Hundertstel verloren, den Riesentorlauf von Adelboden um vier.

Was der Österreicher in einer ersten Reaktion auch zugab: "Es war ein von den Startnummern bestimmtes Rennen. Die hinteren hatten beim Slalom keine Chance mehr."

Georg Fraisl, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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