Pfadfinder helfen

Zu viele Asylwerber in Transitquartier

Salzburg
03.11.2015 19:26
Die alte Autobahnmeisterei der Asfinag in Liefering ist nun völlig überfüllt: Nachdem zwei Hallen wegen der Gefahr, dass Teile der Decke herunterfallen, gesperrt wurden, errichtete die Behörde zwei Zelte am Gelände. Nun sind in den Zelten und in einer Halle, die in Ordnung ist, 850 Betten untergebracht. Doch das reicht nicht mehr.

Denn eigentlich sollten am Gelände nur Transitflüchtlinge untergebracht sein, also jene die auf den Grenzübertritt nach Deutschland warten. Jetzt werden dort aber immer mehr Asylsuchende hingebracht. So waren am Montag Abend bereits 300 Menschen, die in Salzburg bleiben wollen, in der Autobahnmeisterei untergebracht. Pro Tag kommen derzeit 50 Flüchtlinge dazu, die hier um Asyl ansuchen, aber noch keinen Platz in einer Grundversorgungsunterkunft haben. Bürgermeister Heinz Schaden schlägt daher Alarm: "Wenn dieser Trend so weiter geht, ist die alte Autobahnmeisterei in circa zehn Tagen nur mehr mit Leuten mit Asylverfahren besetzt. Damit wäre unser System für den geordneten Grenzübertritt nicht mehr funktionsfähig."

Gelände ein informelles Erstaufnahmezentrum
Für den Bund sei das Asfinag-Gelände aber ein "informelles Erstaufnahmezentrum": "Wir wollen selbst Schuld sein, weil wir die Tore für Asylansuchende geöffnet haben. Die Alternative wäre aber gewesen, die Menschen auf der Straße schlafen zu lassen", so Schaden. Er fordert, dass die Grundversorgungsquartiere im Kobenzl, in der Straniakstraße, im Flussbauhof und in Bergheim mit den versprochenen Kapazitäten in Betrieb gehen.

Büros werden nicht in einem Tag zu Wohnungen
Innenministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck sieht die Kritik an die falsche Adresse gerichtet. "Wir haben seit einem Monat das Durchgriffsrecht. Das Bürogebäude in Bergheim kann nicht von einem Tag auf den anderen in eine Asylunterkunft umgebaut werden. Das Kobenzl wird von 60 auf 160 Plätze aufgestockt. Aber Salzburg erfüllt nur 91% der Quote. Es gehen mehr als 300 Plätze ab. Diese zu finden ist die Aufgabe von Landesrätin Berthold." Die weist die Kritik zurück, es werden laufend Quartiere geschaffen. Unterdessen ist die Kinderbetreuung in der Autobahnmeisterei gesichert, nachdem die Garage am Bahnhof wegfällt. Die Salzburger Pfadfinder werden unterstützt vom Landesjugendbeirat, den Kinderfreunden, dem Jugend-RK und dem Verein Spektrum, die ab Donnerstag die Kleinen in Liefering vom tristen Alltag ablenken.

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