Plan abgesegnet:

Zeitplan für die Salzburger Zonen hält

Salzburg
20.06.2017 06:59

"Pendler-Maut" und "Abzocke" kritisieren die Einen, "vernünftige Maßnahme" und "Stau-Lösung" halten die Anderen dagegen: Im Stadtsenat wurden die Parkzonen-Pläne am Montag leidenschaftlich diskutiert - und letzten Endes auch mehrheitlich beschlossen. Im Juli kommt die Verordnung in den Gemeinderat.

Mit den Stimmen von Rot und Grün im Stadtsenat hat der Amtsbericht zur flächendeckenden Einführung kostenpflichtiger Parkzonen die nächste Hürde gemeistert. Dem war allerdings eine emotionale Debatte vorausgegangen: Die ÖVP hatte erneut einen Gegenantrag eingebracht, wonach lediglich die bestehenden Kurzparkzonen ausgeweitet werden sollen. Mit Ausnahme der FPÖ fand sie dafür allerdings keine weiteren Unterstützer, so dass wie zu erwarten der Antrag von SPÖ und Bürgerliste beschlossen worden ist. Es war Bürgerlisten-Stadtrat Johann Padutsch der die Diskussion schließlich sachlich auf den Punkt brachte: "Es muss doch jedem klar sein, dass wir anders nicht gegen die jährliche Stau-Problematik ankommen" - und in Richtung der Opposition: "Nennen Sie mir eine Maßnahme, wie wir das sonst lösen sollen."

Auch die SPÖ setzte auf Fakten statt auf Emotionen: "Es funktioniert in Wien. Es funktioniert in Graz. Und es funktioniert in Innsbruck. Warum sollte es also ausgerechnet in Salzburg anders sein?", stellte SPÖ-Klubchef Bernhard Auinger in den Raum. Ziel ist es, mit der neuen Verordnung die Blechkolonnen im Stadtgebiet einzudämmen. Bis zu 8000 Fahrten täglich würden damit wegfallen, rechnen Verkehrsexperten vor. Der Grund: Wenn das Parken nicht mehr kostenlos möglich ist, sind Pendler eher dazu geneigt, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Die Einnahmen aus den Parkticket-Verkäufen werden dann in deren Ausbau gesteckt.

Anrainer leiden unter den Dauerparkern
"Der Pendler-Verkehr hat in den vergangenen Jahren besonders stark zugenommen", erklärte Padutsch gegenüber der "Krone". Die Folge: In vielen Gebieten finden die Bewohner schon fast keinen Parkplatz mehr, weil alles zugeparkt wird. Höchster Handlungsbedarf also! Dieses Bild bestätigt auch ein "Krone"-Lokalaugenschein im Süden der Stadt, wo ab Jänner 2018 die erste von vier Zonen errichtet werden soll: Stoßstange an Stoßstange parken die Autos etwa in der Billrothstraße. Ein Blick auf die Nummerntaferln zeigt: Fast jedes zweite Auto kommt von außerhalb. Eine Parklücke sucht man vergebens. Nach dem Stadtsenat wird sich der Gemeinderat am 5. Juli mit den Parkzonen befassen. Auch hier ist von einer Mehrheit auszugehen, so dass die Verordnung noch im Sommer in die rechtliche Begutachtung gehen kann.

Anna Dobler, Kronen Zeitung

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