Am geringsten ist übrigens das Interesse an einer Stelle an der Alpenstraße in Salzburg: Da wird seit dem 17. März des Vorjahres ein Zahnmediziner gesucht, der diese Stelle übernehmen möchte. Erwin Senoner, Präsident der Salzburger Zahnärzte, hat diese Zahlen vorgelegt und schlägt nun Alarm: "Die Kassenverträge stammen aus den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts und sind teilweise einer modernen Zahnmedizin hinderlich – die Tarife, die von der Gebietskrankenkasse bezahlt werden, sind oft nicht einmal kostendeckend", weiß der Kammer-Präsident.
Junge Zahnmediziner scheuen eigene Praxis
Deutliche Nachteile bedeutet das für die Patienten. Wer zeitgemäße Behandlung haben will, muss privat dazuzahlen, weil die Kassentarife nicht ausreichend sind. Die Lage wird noch verschärft, weil viele junge Zahnmediziner die Gründung einer eigenen Praxis scheuen. Damit sind Nachfolger für die Stellen noch schwerer zu finden – und zu allem Überfluss ist im Hauptverband der Sozialversicherungen geplant, dass Zahnärzte nur bis zum 70. Geburtstag Kassenverträge haben sollen.
Dann droht ein Engpass für die Patienten, fürchtet VP-Klubchefin Gerlinde Rogatsch. Sie regt Verbesserungen an: Für die Eröffnung einer Praxis könnte es Unterstützung bei der Basisausstattung geben, auch ein attraktiveres Tarifsystem wäre gut, um die zahnärztliche Versorgung zu sichern.
von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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