Neutor

“Werden schikaniert und im Kreis geschickt”

Salzburg
16.02.2015 17:44
Altstadt-Geschäfte beklagen Riesen-Umweg, trotz Bauarbeiten wäre Durchfahrt möglich.

"Seit es die Neutorsperre gibt, ist die Stadt wie ausgestorben“, sagt Christian Wieber, der im Haus Getreidegasse 28 die letzte Schmiede und Schlosserei in der Altstadt betreibt: "Man hat das Gefühl, die Stadt tut alles, um unsere Betriebe hier zu schikanieren.“

Beispiel gefällig? Die private Security, die zur Überwachung der Innenstadt-Sperre abgestellt ist, stoppte kürzlich jenen Fleischhauer, der das Triangel (außerhalb der Ladezeit) belieferte. Er wollte danach zum Sternbräu und durfte - wegen der Sperre - nicht den kürzestmöglichen Weg nehmen. Er musste vom Triangel über Mülln zum Sternbräu zufahren. "Und genau diese Lösungen ohne Hausverstand sind es, mit denen uns die Schreibtisch-Täter im Magistrat das Leben schwer machen“, ärgern sich viele Innenstadt-Kaufleute. Auch Inga Horny vom Altstadt-Verband ist sauer: "Mir platzt jetzt endgültig der Kragen“, sagt sie, „wir waren im Vorfeld sehr kooperativ. Aber jetzt gerade wird die Stadt förmlich von den Kunden abgewürgt.“

Innenstadt wird von den Kunden abgeschnitten
Auch beim Betrieb von Christian Wieber, wo man heuer das 600-Jahr-Jubiläum der Getreidegassen-Schlosserei feiert, weiß man nicht mehr weiter: "Auch wir fahren ständig nur im Kreis. Zur Linzergasse geht es für uns nur übers Nonntal oder Mülln.“ Dabei gäbe es eine einfache Lösung, so Christian Wieber: "Es wäre kein Problem, Pkw mit dem ’Z’ auf der Scheibe nicht nur liefern, sondern auch tagsüber durchfahren zu lassen.“

Das sei problemlos möglich, weil es für die Engstelle in der Bürgerspitalgasse ja ohnehin eine Ampelregelung gebe. Als Inga Horny deshalb im Namen der Firma Wieber genauso eine Lösung erreichen wollte, hieß es dort nur: "Na, sicher net.“ Stadt-Vize Harry Preuner schüttelt den Kopf: "Eine sinnlose Überregulierung. Genau über solche Fahrten sollte ja der Wachdienst vor Ort entscheiden. deshalb haben wir ja keinen Schranken installiert.“ Was die Innenstadt-Kaufleute zusätzlich ärgert: "Taxifahrer dürfen selbstverständlich genauso wie der O-Bus zu jeder Zeit übers Neutor zur Staatsbrücke durchfahren.“ Bürgermeister Heinz Schaden appelliert an Verkehrs-Stadrat Padutsch und an Baustadträtin Unterkofler: "Es muss hier eine menschliche Lösung mit Hausverstand geben.“

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