Deutsche Raser auf unseren Straßen lachen unsere Polizei aus: Bis zu 77 Prozent der Temposünder können nicht verfolgt werden, weil man in ihrem Heimatland jeden Akt liegen lässt, bis er verjährt ist. Umgekehrt jagen (private) deutsche Radar-Sheriffs österreichische Temposünder gnadenlos. Und das mit Hilfe unserer Behörden!
Einspruch gegen 35-Euro-Strafe
Josef Roider, Ex-Autobahnpolizist aus Wals, ist so ein Opfer. "Ich bin am 24. April 2008 mit unglaublichen 61 km/h durch Marktschellenberg gerast." Ein Strafbescheid der "Kommunalen Verkehrs-Überwachung Südostbayern" über 35 Euro war die Folge. Roider: "Ich habe Einspruch erhoben, aber keine Antwort bekommen." Wohl aber sechs Monate später einen neuen, 58,50-Euro-Strafbescheid. Wieder beruft Roider: "Ich wollte einfach ein Foto haben, um zu sehen, ob das wirklich mein Auto ist."
Pension exekutiert
Er hört bis zum 30. Juni 2010 nichts mehr: Da flattert ihm ein Straf-Bescheid der BH Salzburg-Umgebung über 80,77 Euro plus 30 Euro Gerichtsgebühren ins Haus. Roider sauer: "Ich konnte erst nach Bezahlung meiner Strafe Akteneinsicht nehmen." Eine (inzwischen zurückbezahlte) Pensions-Exekution erfolgte parallel dazu. "Ich hätte nur mit einem deutschen Anwalt, der 400 Euro gekostet hätte, dagegen vorgehen können." Nicht nur er findet: Ein derartiger Aufwand wegen Bagatell-Delikten ist ein Wahnsinn!
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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