Erdkabel in Bayern

Warum nicht auch bei uns?

Salzburg
11.10.2015 19:35
Es war ein Paukenschlag: Bayerns Ministerpräsident Seehofer setzte diese Woche beim Bund durch, dass sensible Bereiche der neuen Starkstromautobahn verkabelt werden. Ausdrückliche Begründung: Zum Schutz der Bevölkerung, geschätzte Mehrkosten acht Milliarden Euro. Aber die tragen ja ohnehin die Stromkunden.

Franz Köck, Vizepräsident der Interessengemeinschaft Erdkabel, würde sich auch bei uns klare Worte der Landespolitiker wünschen: "Wenn sich unser Landeshauptmann jeder Meinung enthält und sich hinter der Floskel eines laufenden Verfahrens versteckt, sei ihm ins Stammbuch geschrieben: Es entbindet ihn nicht von einer persönlichen Meinung." Doch Salzburgs Landesregierung hat ein Erdkabel bereits im November 2011 abgeschrieben. Die damalige Landeshauptfrau Gabi Burgstaller: "Das Erdkabel ist tot." Ihr Vize Haslauer, sprach damals vor der Industriellenvereinigung, hielt es wenigstens noch "für machbar". IG-Erdkabel-Sprecher Franz Köck: "Es ist eine Schande, wie unsere Politik die Bürger im Stich lässt und das nicht nur beim Thema Erdkabel. Schweigen und Aussitzen scheint ihr einziges Rezept zu sein."

Unheilvolle Symbiose zwischen Politik und Industrie
Ein massives Problem diesbezüglich hat auch die Wissenschaftsdirektion des Europäischen Parlaments festgestellt und generell über die Politik in Zusammenhang mit der Gefahr durch Elektro-Smog geschrieben: "Nicht zu Unrecht bleibt die Öffentlichkeit gegenüber Beruhigungsversuchen von Regierung und Industrie skeptisch. " Das gelte vor allem für die unheilvolle Symbiose zwischen Politik und Industrie unter Einbeziehung von Kontrollbehörden, die eigentlich die Bevölkerung schützen sollten.

Während man in Deutschland daran geht, Überland-Leitungen mit Gleichstrom und Erdkabel zu verwirklichen, kann Österreichs E-Wirtschaft weiter auf Steinzeit-Technologie in Form von Monster-Masten und einer Freileitung setzen. Franz Köck: "Der Gipfel dabei ist, dass der Konsument die weitaus höheren Leitungsverluste auch noch auf seiner Rechnung findet."

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