Gerölllawine

Von Außenwelt eine Woche lang völlig abgeschnitten

Salzburg
22.04.2010 11:07
Eine Woche lang völlig von der Außenwelt abgeschnitten – diese Erfahrung musste jetzt die Familie des Sulzaubauern in St. Veit-Niederuntersberg (Pongau) machen. Eine gewaltige Gerölllawine hatte die einzige Zufahrt zum Anwesen komplett verschüttet. Die beiden Kinder konnten nicht zur Schule, die Eltern nicht zur Arbeit gehen.

Am 12. April donnerten knapp 1.000 m³ Gestein – also rund 2.500 Tonnen – vom steilen Berghang ins Tal. Auf einer Länge von gut 70 Metern wurde der Sulzau-Güterweg komplett verschüttet, an ein Durchkommen war danach nicht mehr zu denken. Familienvater Anton Lackner (Bild), der zu diesem Zeitpunkt gerade auf Urlaub in Malta war: "Wir haben sofort den Bürgermeister und den Katastrophenreferenten informiert."

Komplett von Außenwelt abgeschnitten
Für die Anwohner ergab sich daraus jedoch eine schwierige Situation. Der Güterweg ist nämlich die einzige Zufahrt zu dem Bauernhof. Lackner: "Meine Familie war komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Meine Frau konnte eine Woche nicht zur Arbeit gehen, die beiden Kinder kamen nicht in die Schule." Auch Einkaufen ging nicht, "alle mussten mit den Lebensmitteln haushalten".

Maximilian Maurer, Katastrophenreferent im Pongau: "Wir haben in einer Sofortmaßnahme die Erreichbarkeit des Sulzauguts wieder herstellen können. Was weiter passiert, muss erst entschieden werden!" Die Kosten sind somit aus dem Katastrophenfonds gedeckt, Ende Mai gibt es am Hang erneut eine Begehung.

"Wenn das in der Hauptsaison passiert, können wir zusperren"
Für Lackner selbst ist der jetzige Zustand nicht zufriedenstellend: "Wir brauchen eine langfristige Lösung. Wir sind auch ein Fremdenverkehrsbetrieb. Wenn das in der Hauptsaison passiert, können wir zusperren. Dieses Problem gehört nicht auf die lange Bank geschoben."

Der Felssturz war nämlich nicht der erste Vorfall. Im Februar 2009 blockierte eine Schneelawine die Straße. "Da waren wir fünf Tage eingeschlossen!" Im September folgte auch auch noch eine große Mure. Landesgeologe Gerald Valentin weiß: "Es ist ein Weg, der einfach Probleme macht. Der jetzige Zustand gilt natürlich nicht als dauerhafte Sanierung!"

von Max Grill, "Salzburger Krone"

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