Die Eiskönigin

Thalgau zeigt Leben der Glockner-Pionierin

Salzburg
20.02.2017 15:58

130 Jahre ist es her, als die "Gebirgsreisende aus Thalgau", Maria Gaernter, den Großglockner und anno 1891 als erste Frau den Großvenediger bestiegen hat. Der "Eiskönigin" wird eine eigene Schau im Museum "Hundsmarktmühle" gewidmet.

"... was ist es, dass den Menschen mit so unwiderstehlicher Gewalt antreibt, für die Überwindung von Felstücken unter Gefahren seinen verhältnismäßig kargen Lohn auf den Höhen majestätisch thronender Schneegipfel zu gewinnen? " Mit diesen bewegenden Worten beginnt die Thalgauer Fabrikantengattin und Gebirgsreisende Maria Gaertner am 29. Oktober 1887 ihre schriftlichen Schilderungen über ihre nur zwei Monate zuvor bestrittene Großglockner-Besteigung. Die Naturpoetin teilte mir ihrem Ehemann Nicolaus die unbändige Leidenschaft für die Erkundung der Bergwelt. Ihm, als Mitgestalter des deutsch-österreichischen Alpenvereins, ging es vorwiegend um die Erschließung der Schutzhütten und Gehwege. Maria jedoch wollte die Schöpfung Gottes in der Natur erleben. Die hochgebildete Aristokratin  engagierte sich u. a. für den Schutz des Edelweiß.

Museum "Hundsmarktmühle" eröffnet 26. Bildungswoche
1887 dann die unvergessliche Tour auf den Großglockner mit dem berühmten Bergführer Peter Groder. Die zierlich gebaute Maria Gaertner dokumentierte wohl erstmalig für eine Frauenpersönlichkeit dieses Ereignis mit Fotos, historischen Begebenheiten, empfand die Gipfel-Besteigungen teilweise als  "unmenschliche Strapazen".  Im September 1891 bestieg sie als erste Frau anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Erstbegehung den Großvenediger in Neukirchen, hielt dies ebenso mit eigenen Bildern und Notizen fest. " ich habe die Berge nie geliebt, weil sie mir immer alle Kräfte abverlangt haben, jedoch fühlte ich stets Bewunderung für diese Welt aus Stein und Fels!"

Einblick in die Welt einer Gebirgsreisenden
Am 9. Juni 1926 verfasste die Pionierin der Salzburger Alpingeschichte im Alter von 75 Jahren ihren letzten Tagebucheintrag. Den nahen Tod ahnend ließ sie sich noch einmal auf die Waldhöhen von Egg bringen, blickte auf Thalgau und sagte: "Ich sehe es nimmer!" Der "Eiskönigin" wird zur 130-jährigen Wiederkehr ihrer Großglockner-Besteigung  eine eigene Sonderschau zum Auftakt der 26. Bildungswoche gewidmet. Zu sehen am Sonntag, den 5. März um 14 Uhr im Museum "Hundsmarktmühle" in Thalgau.

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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