Rätsel gelöst

Technischer Defekt löste Großbrand in Zell am See aus

Salzburg
03.11.2011 19:22
Drei Tage nach einem Großbrand in Zell am See im Pinzgau, bei dem am Montag ein Mehrparteienhaus völlig zerstört worden ist, steht die Brandursache fest: Ein technischer Defekt im Bereich einer Stromleitung im südlichen Teil der Dachgeschoßwohnung habe sehr wahrscheinlich das Feuer mitten in der Altstadt ausgelöst, sagte Matthias Wieland, Chefbrandermittler im Landeskriminalamt Salzburg, am Donnerstag.

"Gegen 10.45 Uhr kam eine Kundin zu mir rein und meinte, dass es bei uns oben beim Dachstuhl so schlimm rausraucht", berichtete Albert Rieder, der im Haus einen Juwelierladen führt. "Ich bin selbst bei der Feuerwehr und wusste sofort, was los ist. Ich suchte alle drei Stockwerke ab und läutete die Bewohner heraus. Wir sind dann alle nach draußen gerannt."

Rieder hatte zwischendurch auch die Kameraden alarmiert. Kommandant Gerhard Blassnigg und seine Männer wurden noch von den Kollegen aus Bruck, Kaprun, Maishofen und Piesendorf unterstützt. Die Polizei sperrte das Zentrum rund um den Stadtplatz großflächig ab. Stundenlang ging gar nichts mehr.

Löscharbeiten gestalteten sich schwierig
"Wir mussten eine schmiedeeiserne Tür aufbrechen, um zum Brandherd in der Dachgeschoßwohnung vordringen zu können. Die Besitzerin war nicht da", schilderte Einsatzleiter Blassnigg. Die Löscharbeiten gestalteten sich wegen der enormen Rauch- und Hitzeentwicklung sowie der Holzbauweise im Dachgeschoß schwierig. Mehrere Häuser im Umkreis mussten aufgrund des Feuers evakuiert werden, so auch eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft, die direkt an das brennende Gebäude anschließt.

Trotz Schutzmauer drohten die Flammen auf das Gebäude überzugreifen. Ein Atemschutztrupp sicherte daher das Haus von innen ab und errichtete eine Lösch-Abwehr. Dann musste auch noch das Dach des betroffenen Gebäudes aufgeschnitten werden. "Sonst hätten wir nicht alle Flammen erwischt", so Blassnigg. Rund 260 Personen beteiligten sich an dem rund zwölf Stunden langen Kampf gegen die Flammen - davon 232 Feuerwehrleute aus Zell am See und den umliegenden Feuerwehren.

"Haben für alle feste Wohnungen gefunden"
Bürgermeister Hermann Kaufmann kann sich nicht erinnern, dass es schon einmal so einen verheerenden Brand gegeben hätte. Eine akute Einsturzgefahr des Hauses herrsche zwar derzeit nicht, das Gebäude dürfe aber von den Bewohnern nicht mehr betreten werden. "Wir haben daher für alle feste Wohnungen gefunden, alle sind gut versorgt."

Auch die drei Geschäftslokale in dem Haus seien zerstört, für die Inhaber aber Ersatzlokale gefunden worden. Auf Antrag der Eigentümer erließ die Stadtgemeinde am Donnerstag dennoch einen Abbruchbescheid. "Am Montag wird das oberste Geschoß abgetragen", so Kaufmann, "über den Winter wird ein provisorisches Dach angebracht. Dann entscheiden die Eigentümer, ob ein Komplettabriss oder eine Generalsanierung erfolgt." Die Höhe des Gesamtschadens ist noch nicht bekannt.

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