Kaum noch Hoffnung

Suche nach Buben (9) nach Sturz in Fluss abgebrochen

Österreich
06.09.2012 19:54
Die Suche nach dem seit Mittwoch in der Salzach vermissten neunjährigen Buben ist auch am Donnerstag erfolglos abgebrochen worden. Die Chancen, das Kind noch lebend zu finden, gehen laut Einsatzkräften gegen null. Das Kind war nach einem Besuch der Burg Hohenwerfen im Salzburger Pongau beim Herumtollen im steilen Waldgelände abgestürzt und dürfte in den unter zehn Grad kalten Fluss gefallen sein.

Bereits seit den frühen Morgenstunden hatten die Helfer die Salzach zwischen der Burg Hohenwerfen und dem Pass Lueg immer wieder mit Booten abgefahren, Kehrwasser und Tümpel untersucht. Insgesamt standen 70 Wasserretter und 30 Feuerwehrleute im Einsatz, verkündete Heinrich Brandner von der Wasserrettung Salzburg am Nachmittag.

"Sicht im Wasser sehr schlecht"

Die Suche gestaltete sich jedoch schwierig. "Die Strömung ist sehr stark. Durch die Unwetter von gestern Abend ist das Wasser völlig dreckig", so Brandner. Am Nachmittag war der Wasserstand etwas zurückgegangen, was die Suche nach dem Neunjährigen erleichtert hatte, "die Sicht im Wasser ist aber nach wie vor sehr schlecht."

Bis zum Einbruch der Dunkelheit suchten die Männer fieberhaft nach dem Buben, doch leider ohne Erfolg. Die Suche soll am Freitag fortgesetzt werden. "So viele Helfer wie heute werden aber dann sicher nicht mehr im Einsatz stehen", erklärte Brandner.

80 Meter tief durch Rinne in Salzach gestürzt
Der Bub aus Wals-Siezenheim im Flachgau war am Mittwoch nach einem Ausflug zur Burg Hohenwerfen (Bild 5) mit seinen Geschwistern, seiner Mutter, einer Freundin der Mutter und deren Kindern zum unterhalb der Burg liegenden Busparkplatz gegangen. Während die beiden Frauen mit ihren kleinen Töchtern am Parkplatz spielten, tollten die drei Buben im dortigen Gelände herum.

Dabei entdeckten die Burschen einen schmalen Steig, der vom Parkplatz hinter den Schlossberg führt. Nach etwa 100 Metern rutschte der Neunjährige gegen 15.20 Uhr aus, verlor den Halt und stürzte eine rund 50 Grad steile, felsdurchsetzte Rinne rund 80 Meter vermutlich direkt in die Salzach ab.

Während sein siebenjähriger Bruder versuchte, die Rinne hinunterzuklettern, und sich dabei Schürfwunden zuzog, lief der Achtjährige zurück zum Parkplatz und alarmierte die Mutter. Die Frau rannte sofort zum Unfallort, die Freundin verständigte in der Zwischenzeit das Rote Kreuz.

Wassertemperatur beträgt nicht einmal zehn Grad
Ein umgehender Großeinsatz von Berg- und Wasserrettung und mehreren Feuerwehren mit insgesamt 160 Helfern blieb jedoch ergebnislos. Das Kind gilt als guter Schwimmer, laut dem Hydrographischen Dienst des Landes beträgt die Wassertemperatur in der Mittleren Salzach derzeit aber unter zehn Grad Celsius.

Familie und Freunde des Neunjährigen werden von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz betreut. Ob der Unfall rechtliche Konsequenzen für die Mutter haben wird, ist unklar. "Momentan liegt kein Delikt gegen die Frau vor", betonte eine Sprecherin der Polizei.

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