Lampe aus 300 n. Chr.

Spektakulärer Fund im Schaubergwerk Sunnpau

Salzburg
29.10.2009 15:18
Einen spektakulären Fund aus dem Jahr 300 n. Chr. gibt es aus dem Pongau zu vermelden: Der Kustos des Schaubergwerks Sunnpau in St. Veit, Hans-Werner Pelzmann, hat mit seinem Kollegen Markus Obermoser vor circa drei Monaten eine Lampe aus Ton entdeckt. Der mit einem Gesicht versehene Gegenstand lag in einer Wasserlache in der "Großen Halle" des "Matthiasstollens", wo vor 4.000 Jahren mit dem Abbau von Kupfer begonnen worden war.

Pelzmann und Obermoser räumten Steine und Geröll aus der Wasserlache und glaubten zuerst, es sei ein Stein. Bei näherem Hinsehen erkannten sie ein Gesicht darauf und identifizierten den Fund als Lampe, bei der damals drei Dochte angezündet wurden.

Eines der ältesten Bergwerke Salzburgs
Im Schaubergwerk Sunnpau können in einer knappen Stunde rund 4.000 Jahre Bergbau "erlebt" werden: Von den urzeitlichen Anfängen mit Steinschlägel, Holzkeil und Feuersetzung über den Erzabbau mit Bergeisen und Meißel bis hin zum Einsatz von Sprengpulver. Wahrscheinlich reicht der Beginn dieses Bergbaues zurück bis in die Jungsteinzeit - es ist eines der ältesten Bergwerke in Salzburg, und in Mitteleuropa sei kein zweites prähistorisches Bergwerk bekannt, wo man nur mit der Feuersetzung so weit in hartes Kalkgestein und Dolomit in den Berg vorgedrungen ist, so der Kustos.

Bereits mehrere spannende Funde
Als das teilweise eingestürzte Stollensystem wieder zugänglich gemacht wurde, stießen die Forscher auch auf das Grab eines 1000 bis 1100 v. Chr. mit Grabbeigaben im Berg bestatteten Bergmannes. Eine Körperbestattung in der "Urnenfelderzeit" - noch dazu im Berg - sei einmalig, sagte Pelzmann. Eine Rekonstruktion des Grabes ist im Schaubergwerk, die Skelettteile sind im Seelackenmuseum in St. Veit zu sehen.

Bei den von den Universitäten Southampton und Innsbruck in den Jahren 1985 bis 1989 durchgeführten archäologischen Grabungen am Klinglberg in St. Veit wurde eine frühbronzezeitliche Bergbausiedlung aus 1850 v. Chr. nachgewiesen. Holzkohle- und Knochenfunde im Bereich des Sunnpau-Stollens wurden mittels der Radiokarbon-Methode untersucht und mit 1500 - 1000 v. Chr. datiert. Auch zwei graphitierte Schmelztiegel aus der "Großen Halle" des Bergwerkes sind dort ausgestellt.
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