18.369,33 Euro

So viel kosten die Reden unserer Abgeordneten

Salzburg
30.08.2010 09:23
Nicht nur für die Schüler gehen die Ferien bald zu Ende – auch die Nationalräte müssen bald wieder zum Dienst im Parlament antreten. Da ist es Zeit für einen Kassasturz: Wie viel haben die neun Salzburger im Vorjahr geleistet – und was hat das die Steuerzahler gekostet?

Das Gehalt ist für alle Abgeordneten gleich: 8.160 Euro brutto überweist das Parlament jeden Monat an die Mandatare. Dazu können sie Spesen in Höhe von 20 Prozent ihres Gehaltes verrechnen – macht weitere 1.632 Euro im Monat. Und außerdem stellt der Nationalrat jedem Abgeordneten bis zu 31.500 Euro jährlich zur Verfügung, mit dem er oder sie einen Mitarbeiter für die politische Arbeit finanzieren kann. Das heißt: Unterm Strich blechen die Steuerzahler für jeden der neun Salzburger im Parlament satte 165.324 Euro, sofern er oder sie bei den Spesen den Rahmen auch voll ausnützt.

Nur neun Reden
Was die sieben Herren und zwei Damen dafür in Ausschüssen und bei den Kontakten für ihre Salzburger Wähler leisten, ist nicht direkt zu messen. Zählbar ist nur, wie oft sich die Politiker im vorigen Jahr an das Rednerpult begaben – und da fallen nicht alle Mandatare durch übergroße Aktivität auf. FP-Mann Rupert Doppler und der parteifreie Erich Tadler schwangen gerade einmal neun Reden – umgerechnet auf die jährlichen Ausgaben des Parlamentes kostete jede einzelne Rede also 18.369,33 Euro.

"Lobbying für Salzburg fehlt"
Beim SP-Urgestein Johann Maier, der 28 Mal das Wort ergriff, waren die Kosten mit 5.984,43 Euro entsprechend niedriger. "Die Kosten wären noch zu verschmerzen, wenn die Nationalräte dafür viel für Salzburg bewegen würden", ist BZÖ-Obmann Robert Stark überzeugt, der die Kosten der Reden berechnet hat. "Aber die meisten sind leider Hinterbänkler. Gezieltes Lobbying für Salzburg gibt’s in Wien nicht." Der orange Chef nennt die Folgen: "Nur so ist es möglich, dass bei Verkehrsprojekten so wenig weitergeht, dass unsere Kasernen desolat sind und die Steuermillionen meist in anderen Ländern investiert werden."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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