Sanierungsplan fix

Skigebiet Gaißau-Hintersee kann vorerst durchatmen

Salzburg
12.04.2017 20:39

Durchschnaufen - vorerst. Auf den letzten Drücker wurde am Mittwoch bei der Gläubigerversammlung am Salzburger Landesgericht das endgültige Aus des Skigebietes Gaißau-Hintersee abgewendet. Wie berichtet hatten sich 1,8 Millionen Euro Schulden angesammelt, 91 Gläubiger sind betroffen, die erste Abstimmung vor zwei Wochen scheiterte an den Großgläubigern Raiffeisen und Bundesforste (ÖBF).

Seit Mittwoch, 12.47 Uhr steht fest: Die 30-Prozent-Quote wird angenommen, der Chinese Zhonghui Wang bleibt mit 75 Prozent Haupteigentümer. Exakt stimmten 91 Prozent der Gläubiger zu, sie decken 1,6 Millionen von 1,8 Millionen Euro Schulden ab. Der Investor aus Fernost entsendete am Mittwoch seinen Geschäftsführer James Tay, der wieder betonte, dass man noch Großes mit dem Skigebiet vorhabe - und weiter nach Deutschland eilte. Bei der Versammlung selbst schwieg der Chinese, aber er wird ohnehin bald von einem einheimischen Geschäftsführer abgelöst.

Bundesforste und Raiffeisen wurden von einem Geschäftskonzept überzeugt, das die Gesellschafter - 25 Prozent sind ja in einheimischer Hand - für die nächsten drei Jahre vorgelegt haben. Erwin Stampfer vom ÖBF betonte: "Es sieht so aus, als ob der Fortbestand wirklich ernsthaft angegangen wird, daher haben wir zugestimmt. Jetzt muss der neue Vertrag mit uns, er läuft Ende Mai aus, dringend verhandelt werden. Er soll für die nächsten 20 Jahre gelten." Im Drei-Jahres-Plan steht unter anderem, dass die Hinterseer Seite den Vorrang bekommt, Beschneiung und neue Bahnen werden zuerst hier errichtet. Auch ein Hotel und Skizentrum sollen kommen. Also alles, was bereits vor drei Jahren groß angekündigt worden ist und bis heute ein Luftschloss blieb. Jetzt halten es einige sogar für wahrscheinlich, dass schon im kommenden Winter die ersten Schneekanonen laufen und die Zitterpartie um den Schnee endlich beenden.

Investitionen nur, wenn Chinese kaufen kann?
"Die Vorarbeiten wurden ja schon geleistet, aber ich bin kein Experte", meinte Albert Ebner. Der Hinterseer Hotelier besitzt zehn Prozent der Gaissauer Bergbahn GmbH. Bevor die Gläubiger 30 Prozent ihres Geld sehen, gehen zwei Wochen vorbei, bis alle Fristen abgelaufen sind. Nach der Achterbahnfahrt, der Mitarbeiter, Hüttenwirte, Wintersportler, Zulieferer und Beherbungsbetriebe in den vergangenen drei Jahren - damals holte Gesellschafter Gernot Leitner den Chinesen an Bord - ausgesetzt waren, herrscht nun vorsichtiger Optimismus. Denn: Eine Bedingung von Zhonghui Wang wurde mit der "Beseitigung" der Altschulden am Mittwoch erfüllt. Aber es gibt noch eine: Bevor der Schmuckmagnat investiert, will er sich in der Region einkaufen. Inwieweit da die Einheimischen mitspielen, ist offen.

Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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