Entführungsversuch

Schüler sollte am Heimweg in Auto gezerrt werden

Salzburg
18.03.2010 09:08
Dramatische Augenblicke in Niedernsill: Am Heimweg von der Volksschule haben zwei Rumänen versucht, einen Zehnjährigen zu entführen. Das Kind konnte sich aber losreißen. Der Entführungsversuch ist ein Schock für den Pinzgauer Ort.

"Wir sind fassunglos", so Niedernsills Bürgermeister Günther Brennsteiner (im Bild an jener Stelle, wo sich der Bub losreißen konnte) zur "Krone". "Und es ist umso erschütternder, weil das ja nicht der erste derartige Fall bei uns war."

Die Szenen spielten sich am Dienstag ab, es war exakt 12.45 Uhr, als der Zehnjährige am Nachhauseweg war. Nur 400 Meter von seinem Elternhaus entfernt, in der Nähe des Kreisverkehrs Richtung Steindorf, parkt ein schwarzer VW-Bus mit internationalem "RO"-Kennzeichen. Aus ihm heraus spricht ihn ein Mann mit gebrochenem Deutsch an: "Steig ein, wir bringen dich nach Hause…"

An der Jacke gepackt
Doch der Schüler reagiert richtig: "Nein, ich hab nicht mehr weit!" Und er will weitergehen. Doch der Lenker des VW-Busses packt den Buben an der Jacke und will ihn in das Fahrzeug zerren. Der Schüler erkennt den Ernst der Lage und reißt sich mit aller Kraft los.

Am Beifahrersitz lauert ein zweiter Mann, er greift in das Geschehen, aber nicht ein. Das Kind rennt direkt nach Hause, wo es völlig geschockt seiner Mutter von dem Vorfall erzählt. Die Frau alarmiert sofort die Schule und so erfährt auch Bürgermeister Günther Brennsteiner vom Zwischenfall.

Bub schwer geschockt
"Wir haben noch am gleichen Tag alle Gemeinden, von Krimml bis Kaprun informiert", so Brennsteiner. Der Direktor der Schule zur "Krone": "Unsere Lehrer warnten am Mittwoch alle Kinder nochmals eindringlich vor den Gefahren am Schulweg." Bürgermeister Brennsteiner: "Der betroffene Bub ist schwer geschockt, in psychologischer Betreuung und wir tun alles, damit er geschützt wird."

Ärger über Nachrichtensperre
Von der Polizei wurde über den Fall eine Nachrichtensperre verhängt, unverständlich für die Eltern im Ort. Christine Höller spricht vielen von ihnen aus der Seele: "Warum gibt es nicht sofort eine groß angelegte Informations-Kampagne? Denn schließlich sind unsere Kinder in höchster Gefahr!" Dem Entführungs-Versuch in Niedernsill gingen, wie man weiß, ja andere voraus: Zuletzt gab es einen ähnlichen Vorfall in Mittersill.

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
Bild: Niki Faistauer (www.faistauer.com)

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