Neun Bergretter aus Prägraten in Osttirol und drei Kollegen aus Neukirchen wurden am Montag gegen 9 Uhr mit dem Hubschrauber zum Gipfel an der Grenze Salzburgs zu Osttirol geflogen. Rund 15 Meter vom alten Standort entfernt, am Ende des Westgrates – dort ist der Fels bereits völlig ausgeapert –, schufen sie dann eine ebene Fläche und verschraubten das Kreuz in einer eisernen Halterung.
"Um das Kreuz haben wir einen Gitterkorb aufgestellt, der 1,20 Meter hoch und 1,80 Meter im Quadrat ist. Den haben wir mit Granitsteinen gefüllt", schilderte Friedl Steiner, Ortsstellenleiter der Bergrettung Prägraten, am Dienstag.
"Steine mussten wir von weiter unten herauftragen"
Laut Steiner wiegen die Granit-Brocken insgesamt rund sechs Tonnen und sollten genug Stabilität für das Gipfelkreuz bringen. "Die Steine mussten wir von weiter unten herauftragen. Das hat jedem von uns Luft gekostet", so Steiner. Die Bergretter waren bis 16 Uhr beschäftigt, bis alle Arbeiten abgeschlossen waren. Anschließend wurden sie mit dem Hubschrauber wieder zurück ins Tal gebracht.
Großvenediger nach letzter Felsmessung 3.657 Meter hoch
Wie fast alle Gletscher bleibt auch der Großvenediger nicht vom Klimawandel verschont. Innerhalb der letzten zehn Jahre schmolzen laut Steiner rund sieben Meter Eis im Gipfelbereich ab. "Vor zwei Jahren wurden vom bisherigen Standort des Gipfelkreuzes neun Meter Eis bis zum Fels gemessen, derzeit sind es circa sieben Meter. Falls das Eis nochmals zwei Meter abschmilzt, wird der höchste Punkt des Großvenedigers auf dem neuen Standort des Kreuzes sein."
Vor etwa 30 Jahren sei die höchste Eisstelle auf dem Gipfel noch auf 3.674 Meter Seehöhe gelegen, die letzte aktuelle Messung habe 3.666 Meter ergeben, so Steiner. Der letzten Felsmessung zufolge ist der Großvenediger 3.657 Meter hoch.
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