"Ist wie ein Wunder"

Sbg: Ärzte nähten Mann abgetrennte Hand wieder an

Österreich
27.06.2014 08:31
Sensationelle Leistung der Chirurgen im Salzburger Unfallkrankenhaus: Am Dienstag nach Pfingsten wurde ein Patient per Hubschrauber eingeliefert, dem eine Bandsäge die linke Hand völlig abgetrennt hatte. Jetzt, gut zwei Wochen später, spürt Milan Adrian Novac (31) seine Finger schon wieder: "Es ist wie ein Wunder!"

Wie das alles an diesem schicksalshaften Arbeitstag zugegangen ist, weiß Milan Adrian Novac gar nicht mehr: "Ich bin irgendwie in die Säge geraten und habe auch gleich gesehen, dass meine Hand weg war", berichtet der 31-Jährige, der noch selbst aus der Werkshalle lief und um Hilfe rief.

"Patient hatte viel Blut verloren"
Nur mit größter Mühe gelang es den Arbeitskollegen und dem alarmierten Notarzt-Team des Rettungshelikopters "Christophorus 6", die heftige Blutung zu stoppen. "Sie mussten den linken Arm richtiggehend abbinden, sonst wäre da nichts zu machen gewesen", weiß Chirurg Christian Windhofer, der mit seinem Kollegen Andreas Priol knapp eineinhalb Stunden später mit der zehnstündigen Notoperation begann. "Wir haben zuerst die Hand begutachtet, die in einer sterilen Verpackung gebracht wurde. Parallel leitete das Anästhesie-Team die Betäubung ein." Der Patient sei bei der Einlieferung ins Krankenhaus ansprechbar gewesen, hatte aber viel Blut verloren, berichtet der Mediziner.

"Zunächst muss man in so einem Fall die Knochen stabilisieren und danach so schnell wie möglich die Durchblutung wiederherstellen. Also haben wir uns zuerst um die Arterien gekümmert, danach um die Sehnen, Nerven und um die umliegenden Hautteile", so Windhofer weiter. Der glatte Schnitt durch die Bandsäge habe sich zudem günstig auf einen Erfolg der Operation ausgewirkt. "So etwas sieht man selten. Und auch die hervorragende Erstversorgung und der rasche Transport ins Spital waren wichtig", ergänzt der Chirurg.

"OP-Ergebnis hat uns selbst positiv überrascht"
Doch das fantastische Ergebnis der Operation "hat uns selbst positiv überrascht. Auch wenn es in den nächsten Wochen natürlich immer noch Komplikationen geben kann", meint Windhofer.

Inzwischen sitzt Milan Adrian Novac bereits bei Lisa Auer-Rizzi und Klara Tijan in der Ergotherapie, wo er seinen langen Weg zurück in den Alltag beginnt. "Mit der Spiegeltherapie halten wir die Steuerareale der Hand im Gehirn aktiv, bis wir mit ersten Übungen beginnen können", verrät Auer-Rizzi.

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