3. Gepardenausbruch

Salzburgs Zoo investiert erneut in mehr Sicherheit

Tierecke
11.04.2014 08:48
Salzburgs Zoo-Chefin Sabine Grebner kann es immer noch nicht fassen, dass es am Mittwoch erneut einem Geparden gelungen war, auszubüxen: "Wir haben so viel in die Sicherheit investiert. Die besten Experten haben uns beraten." Trotzdem reichten die Maßnahmen nicht aus. Nun wird erneut nachgebessert. Auch ein Geparden-Experte wird eingeflogen, um das Gehege zu inspizieren.

Möglicherweise war die Gepardin ausgebrochen, um auf die Jagd zu gehen, lautet ein Erklärungsversuch. Denn im nahen Antilopengehege gibt es gerade ein Jungtier, also leichte Beute. Ein Schweizer Ehepaar sowie ein weiterer Gast und sogar ein Kind begegneten der Gepardin "Ginger" mitten auf dem Besucherweg im Afrikabereich. Mensch und Raubkatze überstanden den Vorfall unbeschadet.

Teich wird tiefer, Steine werden geglättet
Was jetzt das dringendste Anliegen der Zoo-Chefin ist: das Gehege erneut zu überprüfen und weiter zu sichern. In einem ersten Schritt wird der Teich, durch den das Raubtier marschiert war, noch tiefer ausgegraben. Die dort lebenden Karpfen werden vorher umgesiedelt. Auch die Steine der angrenzenden Mauer werden geglättet. Ebenso wird der dreifache Elektrozaun noch einmal überprüft.

Sobald alles erneuert ist, wird der Geparden-Experte Lars Versteegen aus den Niederlanden eingeflogen. Er ist Koordinator des europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Geparden und soll das Gehege unter die Lupe nehmen und, wenn nötig, weitere Maßnahmen vorschlagen.

Die Raubkatzen sind im Moment im hinteren Auslaufgehege untergebracht, das ihnen auch als blickgeschützter Unterschlupf dient, wenn sie Junge bekommen. Von dort können sie - so die Zooleitung - keinesfalls entkommen.

Zoo-Besucher fühlen sich trotzdem sicher
Am Tag nach der Flucht spazierten nur wenige Gäste durch den Zoo. Der Grund dafür war aber nicht der Vorfall vom Mittwoch, sondern laut Zoo-Sprecherin Christine Beck das schlechte Wetter. Denn nachdem im Juni bzw. Juli 2012 zuerst die Jungtiere "Juvi" und "Raha" und dann Ginger aus dem Gehege in Hellbrunn ausgebüxt waren, gab es einen Besucheransturm. Damals wollten alle "Geparden schauen".

Zwischenzeitlich wurden die Tiere nach den Ausbrüchen in anderen Zoos untergebracht, um das Gehege erneuern zu können. Im April 2013 wurde das Gelände in Betrieb genommen. 80.000 Euro kosteten die Sicherheitsmaßnahmen, gut 140.000 Euro flossen in neue Häuser und Zuchtanlagen der sieben Raubtiere.

Für Grebner ist die Zukunft hingegen ungewiss. Sie bot wegen der Ausbrüche - wie berichtet - an, ihren Vertrag nicht zu verlängern. Die Aufsichtsratsmitglieder von Stadt und Land wollen sich erst beraten. Stadtchef Heinz Schaden steht hinter der Zoodirektorin.

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