In unzähligen Experimenten und in Forschungsreihen versuchen die Biologen, eine Methode zu finden, wie sich die Leukämiezellen an Blutbahnen "einfangen" lassen. Und mit 1.500 verschiedenen giftigen Substanzen (von der Qualle bis zur Schlange) ist das Team dabei, ein Mittel zu suchen, das Leukämiezellen tötet, aber nicht die gesunden Zellen. "Da melden wir in den nächsten Tagen ein Patent an", verrät Greil.
Ausbreitung der Leukämiezellen sichtbar gemacht
Bei der Forschungsarbeit wird auch auf kleine vierbeinige Helfer gebaut: transgene Mäuse im Labor – so gezüchtet, dass sie im Dunkeln grün leuchten. Dies hat den Vorteil, dass die Wissenschaftler genau sehen können, wie sich die "fremden" (schwarzen) Leukämiezellen im Körper der grünen Maus ausbreiten – auch bei dieser Forschung ist Greils Labor weltweit vorn dabei.
"Wir haben Bestnoten für unsere Forschung", erzählt Greil, der ein hochkarätiges Team mit 44 Forschern im Spital um sich hat, "alle aus den Mitteln finanziert, die ich vom Land und von Sponsoren bekomme". Das Land steuert 360.000 Euro pro Jahr bei, die Privaten zahlen beinahe fünf Mal so viel Geld dazu.
CLL ist eine Erkrankung der sogenannten B-Zellen der Immunabwehr, die eine zentrale Rolle bei der Bildung von sogenannten Immunglobulinen spielen, welche für die Abwehr von Keimen verantwortlich sind. Die CLL ist die häufigste Form von Leukämie in der westlichen Welt, so Greil. Pro 100.000 Menschen werden jährlich etwa drei Fälle von CLL neu diagnostiziert. Etwa ein Drittel aller Fälle tritt vor dem 55. Lebensjahr auf, die Erkrankungswahrscheinlichkeit steigt aber mit zunehmendem Alter auf 50 Fälle bei den über 70-Jährigen an.
von Robert Redtenbacher (Kronen Zeitung) und krone.at
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