Das Geschäft lief absolut geheim und war in wenigen Tagen erledigt: Für das geplante Asyllager im burgenländischen Eberau kaufte der 47-jährige Salzburger gut 2,5 Hektar Grund und beantragte selbst bei der Gemeinde die Baubewilligung. Die Pläne lieferte ein Salzburger Architektur-Büro – "baufertig", wie Innenministerin Fekter am Donnerstag bestätigte.
Strohmann bei den Behörden
"Wir suchten ganz gezielt, welches Büro in der Lage ist, so eine Planung zu erstellen – das war unser Ansatz", erklärte Fekter weiter. Das gesamte Geschäft "wurde über den Stadtentwicklungsfonds abgewickelt, den wir im Ministerium haben." Der Salzburger Unternehmer kaufte die drei Grundstücke – zwei fürs Asyllager, eines als Reserve – "nur treuhändisch", er war also bei den Behörden der Strohmann. Der Fonds wird in den nächsten Monaten diese Grundflächen von ihm übernehmen.
Teure Sache für den Steuerzahler
Fekter: "Das war ein Vorgang, wie er auch im Schubhaftzentrum in der Steiermark gewählt wurde." Kritik kommt vom Büro des burgenländischen Landeshauptmanns Hans Niessl: "Für den Steuerzahler war’s eine teure Sache. Weil nicht nur für den Grund doppelt so viel gezahlt wurde, wie er wert ist. Zusätzlich muss das Ministerium ja auch ein Honorar für den Treuhänder bezahlen, obwohl das Projekt längst gestoppt ist."
von Robert Redtenbacher (Kronen Zeitung) und krone.at
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