Ein Gaunerstück der Extra-Klasse lieferte eine Betrügerbande am Abend des 15. November 2007 in einer Filiale der Raiffeisenbank in Osijek ab. Mit falschem Pass und gefälschten Unterschriften ließ sich ein als "Johannes Mayer" auftretender Mann zwölf Millionen Kuna in bar auszahlen. Am nächsten Morgen bemerkte die geschädigte Baufirma, die "Porr Hrvatska", dass sie Opfer eines Millionenbetruges geworden ist.
Banker waren in Betrug involviert
Vier Tage später verhaftete die Polizei drei Angestellte der Bank. Sie hatten "Mayer" die Kontodaten zur Verfügung gestellt, mit denen sich der Ganove Zugriff auf das Firmengeld verschaffen konnte. Drei Millionen Kuna wurden bei einer der Angestellten gefunden – vergraben im Garten ihres Hauses. Vom Rest der Beute fehlt bis heute jede Spur.
Obwohl von Überwachungskameras gefilmt, fehlte jahrelang auch von "Johannes Mayer" jede Spur. Beim Prozess gegen die Banker und zwei Komplizen verweigerten die Angeklagten jeden Hinweis auf seine Identität. Insgesamt 31,5 Jahre Haft verhängte das Amtsgericht Osijek im September 2008 über das Quintett.
Festnahme in Salzburg nach Identifikation durch Interpol
Erst heuer identifizierte Interpol "Johannes Mayer" als Mario E. aus Rostock. Am 28. Februar verhafteten ihn Salzburger Fahnder auf dem Autobahnrastplatz Glanegg. Von Miroslav Roac, dem Sprecher des Amtsgerichts Osijek, erfuhr die "Krone": "Im Juni dürften die Untersuchungen gegen E. abgeschlossen sein. Dann wird auch er angeklagt."
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