Ein kleiner Schlepper in Salzburg und daraus resultierende Observationen haben Beamte des Landeskriminalamtes Salzburg zum Haupttäter geführt, der in Wien saß. In einer Bunkerwohnung in Margareten habe man zunächst zehn Geschleppte gefunden, die rund 2.500 Euro pro Person bezahlt haben, erklärte Major Christian Voggenberger.
Insgesamt sollen mehrere hundert Menschen aus dem Kosovo und aus Albanien zwischen 2.500 und 8.000 Euro für die Einschleusung nach Österreich und weiter in andere EU-Staaten bezahlt haben.
Größter Schlag der vergangenen Jahre
Laut Gerald Tatzgern, Leiter des Büros für Schleppereibekämpfung im Bundeskriminalamt, handelt es sich "bei der Operation 'Eule' um einen der größten Schläge gegen die internationale Schlepperkriminalität der vergangenen Jahre". Unter den Festgenommenen sollen sich auch die drei Hauptverdächtigen befinden.
20 Personen pro Fahrzeug
Die Route verlief über Serbien und Ungarn nach Österreich. Eine verdächtige Frau war übrigens der Liebe und des Geldes wegen an den Aktivitäten der Gruppe beteiligt. In Österreich wurden die Flüchtlinge, die teils zu Fuß, teils in Fahrzeugen unterwegs waren, von den mutmaßlichen Organisatoren in Gruppen von bis zu 20 Personen in Fahrzeugen nach Wien gebracht.
Von Wien aus weiter geschleppt
Dann ging es weiter in die Zielländer wie Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien, die Schweiz und Großbritannien. Von der Zieldestination hing letztendlich auch der Preis ab. Großbritannien war am teuersten: 8.000 Euro zahlten die Geschleppten unter anderem für die Erstellung spezieller Dokumente.
Ermittlungserfolg aus Salzburg und Niederösterreich
Federführend bei den Ermittlungen waren die Landeskriminalämter Salzburg und Niederösterreich, beteiligt waren auch das Landeskriminalamt Burgenland, das Landespolizeikommando Wien sowie die "Cobra". Hausdurchsuchungen wurden in Niederösterreich, Salzburg und Wien durchgeführt. Der Fall war am Freitag noch nicht abgeschlossen. Im Bundeskriminalamt wollte man nicht ausschließen, dass es in den nächsten Tagen weitere Festnahmen geben könnte.
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