Die Pleite-Welle der letzten Monate war für die Spezialisten der Finanz wenig überraschend - das beweisen auch die Zahlen, die Minister Josef Pröll nun auf FPÖ-Anfrage im Nationalrat vorgelegt hat. Alleine im Land Salzburg hatten die Betriebe mit Stichtag 31. Dezember 2009 Steuerschulden von sagenhaften 208,126 Millionen Euro angehäuft.
Umsatzsteuer größter Brocken
Größter Brocken ist dabei die Umsatzsteuer. Da standen die Salzburger Firmen bei der Finanz mit 149,751 Millionen Euro in der Kreide. Die Steuerschulden betrafen beileibe nicht nur größere Unternehmen: Die Ein-Mann-Betriebe und Kleinst-Firmen mit bis zu fünf Mitarbeitern haben unbezahlte Steuerschulden von 71,217 Millionen Euro. Ähnlich ernüchternd sieht es bei anderen Abgaben aus.
Schnell: "Mehr als gefährliche Entwicklung"
Bei der Einkommenssteuer waren in Salzburg 89,3 Millionen unbezahlt, an Dienstgeberbeiträgen fehlten 5,2 Millionen, bei der Körperschaftssteuer waren es 27,3 Millionen, dazu kamen bei NoVA, Kfz-Steuer und anderen Abgaben noch weitere 7,731 Millionen Euro. "Eine mehr als gefährliche Entwicklung", warnt FPÖ-Boss Karl Schnell. "Es ist offenbar auch bei Firmen modern geworden, auf Pump zu leben und Steuern nicht zu zahlen. Bei den Schulden gehen Bund und Länder den Menschen mit schlechtem Beispiel leider voran..."
von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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