Präsidenten-Wahl

Salzburg wählte Blau, nur in Stadt blühte Grün

Salzburg
24.04.2016 20:25

Keine Chance hatte die Konkurrenz gegen FPÖ-Kandidat Norbert Hofer in Salzburg - in einigen Gemeinden holte der Burgenländer sogar die "Absolute". SPÖ und ÖVP versanken in der Bedeutungslosigkeit, Hoffnung bei den Grünen, die mit van der Bellen in die Stichwahl gehen und in der Stadt an Hofer heran kamen.

Das Endergebnis (ohne Briefwähler) sorgte bei der Salzburger FPÖ für Jubelausbrüche: 38,7 Prozent für Norbert Hofer, dahinter abgeschlagen Alexander Van der Bellen (Grüne) mit 18,5 Prozent und Irmgard Griss (unabhängig) mit 17,4 Prozent. ÖVP-Kandidat Andreas Khol holte dünne 13,2 Prozent, der große Wahlverlierer ist Rudolf Hundstorfer (SPÖ) mit 9,8 Prozent. Richard Lugner kam auf 2,3 Prozent.

Deutlich höhere Wahlbeteiligung 2016
244.039 von berechtigten 393.583 Salzburgern sind zur Wahl gegangen, das entspricht einer Wahlbeteiligung von fast 70 Prozent (Endergebnis nach der Briefwahlstimmenauszählung am Montag), das sind 17 Prozentpunkte mehr als 2010. Am Land gingen deutlich mehr Menschen an die Urnen, Norbert Hofer lag in allen Salzburger Gemeinden deutlich voran, in keinem Ort konnte ihm Platz eins genommen werden. Jeder zweite Wahlberechtigte im Lungau wählte den FPÖ-Mann. Im Pongau kam Hofer auf rund 45 Prozent, im Pinzgau auf 41 Prozent, im Flachgau auf fast 40 Prozent und im Tennengau auf rund 38 Prozent. In Viehhofen und Muhr holte Hofer sogar 57 bzw. 56 Prozent, in Thomatal 54 Prozent, in Unternberg 52 Prozent, St. Andrä sowie Zederhaus 51 Prozent. In Zell am See kam Hofer auf 40 Prozent.

Griss und van der Bellen gute Einzelresultate
Irmgard Griss punktete besonders in Elsbethen, Weißbach bei Lofer, Fuschl und St. Gilgen. Van der Bellen überzeugte in Koppl, Plainfeld und Puch. Detail am Rande: Richard Lugner ist mit Ausnahme von Filzmoos, wo er sich bei Stimmengleichheit den fünften Platz mit Rudolf Hundstorfer teilt, überall Letzter.

In der Stadt Duell Hofer und van der Bellen
In der Stadt Salzburg kamen die Grünen als Unterstützer von Alexander van der Bellen (27,28 Prozent) nahe an Norbert Hofer (31,97 Prozent) heran, dahinter reihten sich Irmgard Griss (19,73 Prozent), Rudolf Hundstorfer, (9,69 Prozent), Andreas Kohl (9,28 Prozent) und Richard Lugner (2,05 Prozent). SPÖ und ÖVP schafften demnach nicht einmal die 10-Prozent-Hürde in der Landeshauptstadt.

Lagerkampf zwischen Hofer und van der Bellen
Für Grünen-Chefin Astrid Rössler bedeutet das Resultat dennoch große Hoffnung: "Die Stichwahl wird nun ein Lagerkampf, aber 65 Prozent haben österreichweit Hofer nicht gewählt. Nun sollte sich jeder fragen, welches Signal wir als Österreicher nach außen geben wollen?" ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer kommentierte das Wahldebakel nur knapp: "Die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler ist zu akzeptieren. Für den Kandidaten der ÖVP ein mehr als enttäuschendes Ergebnis. Dennoch Respekt vor dem engagierten Einsatz von Andreas Khol, der mit einer großen Konkurrenz im bürgerlichen Lager konfrontiert war." SPÖ-Chef Walter Steidl fordert Reformen und ein Umdenken in der Sozialdemokratie: "Rudolf Hundstorfer hat als erfolgreicher Gewerkschafter und Sozialminister einen solchen Abgang nicht verdient. Es ist Zeit, dass die SPÖ die Signale hört und weg von der Parteirhetorik zu einem guten Programm kommt. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu sagen, dass es eine inhaltliche Debatte geben wird. Und natürlich wird es auch personelle Diskussionen geben."

In vier Wochen Stichwahl am Sonntag, 22. Mai
Aufgerüstet wird nun im blauen und grünen Lager für die Stichwahl am 22. Mai. Besuche der beiden Kandidaten in Salzburg sind schon fix, beide Parteien rücken nochmal vier Wochen aus.

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