2:0-Führung vergeigt

Salzburg unterliegt Standard Lüttich in der EL mit 2:3

Salzburg
19.02.2010 10:28
Red Bull Salzburg hat am Donnerstag in der Europa League eine komfortable 2:0-Halbzeitführung bei Standard Lüttich noch vergeigt: Die Mozartstädter mussten sich nach 90 Minuten vor 25.000 Zuschauern mit 2:3 geschlagen geben. Dennoch haben die Österreicher wegen der Auswärtstore gute Aufstiegschancen. Für die Tore der Salzburger sorgte einmal mehr Marc Janko (4., 45.).

Axel Witsel (66.) per Elfmeter, Igor de Camargo (80.) und erneut Witsel (82.) ließen Standard noch jubeln. Im Rückspiel am 25. Februar in Wals-Siezenheim muss Salzburg, das bei sechs Siegen in sechs Spielen in der Europa League zuvor makellos gewesen war, nun zumindest mit 1:0 gewinnen. Der Aufsteiger trifft im Achtelfinale auf den Sieger aus Panathinaikos Athen gegen AS Roma.

Salzburg erwischt einen Traumstart
Nach einer Trauerminute für die Opfer der Zugkatastrophe in Belgien am Montag erwischte Salzburg einen Start nach Maß. Andreas Ulmer bediente von links Torjäger Janko, der sich zwischen Standards Innenverteidigern löste und zum 1:0 abschloss. Kurios war, dass Trainer Huub Stevens dies nur von der Tribüne aus miterlebte. Da der Niederländer ebenfalls wie die Mannschaft in blau gewandet war, verstieß er damit gegen eine UEFA-Vorlage. Schiedsrichter Pavel Balaj (ROM) erwies sich als unnachgiebig.

Ins "Exil" verbannt, sah Stevens, wie der Vierte der belgischen Jupiler League mehr und mehr das Kommando übernahm. Die überraschend mit Simon Cziommer anstelle von Roman Wallner eingelaufenen Salzburger verlegten sich auf Konterattacken, ein Schuss von Christoph Leitgeb (11.) fiel nach einer ebensolchen aber zu schwach aus. Somen Tchoyi (12.) prüfte Sekunden später Lüttich-Torhüter Bolat.

Lüttich in der Defensive fehleranfällig
Die Belgier rannten sich danach zumeist in der gut organisierten Abwehr der Gäste fest. Bei der besten Chance von Standard traf Mbokani (33.) nach einem Freistoß nur die Außenstange. Während das Bollwerk Gustafsson, Sekagya und Afolabi auf der Seite des Bundesliga-Spitzenreiters nichts anbrennen ließ, erwies sich Lüttichs Defensive als fehleranfällig. Nachdem Goreux und Mangala kurz vor dem Pausenpfiff im Verbund gepatzt hatten, ließ sich Janko im Eins-gegen-Eins mit Bolat die Chance auf seinen zweiten Treffer an diesem Abend nicht entgehen.

Der Teamstürmer erwies sich auch nach Seitenwechsel als Gefahrenherd Nummer eins, Bolat ließ sich nach einem weiteren Patzer seiner Vorderleute aber kein drittes Mal überwinden (50.). Auf der Gegenseite forderten die Belgier nach einer Attacke von Cziommer an Mbokani nicht zu Unrecht einen Strafstoß (55.). Als Schiemer kurz darauf De Camargo zu Fall brachte, entschied der rumänische Unparteiische dann doch auf Elfmeter. Jungstar Witsel (66.) ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen.

Witsel bringt die Wende für Standard
Während Salzburg nun immer mehr in Passivität verfiel, richtete sich die von den Zuschauern unentwegt angefeuerte Standard-Elf am Anschlusstreffer auf. Ein Tausendguldenschuss von De Camargo, der aus 25 Metern via Innenstange traf, brachte die Arena zum Kochen. Witsel gelang per Kopf schließlich die endgültige Wende.

Laut Standard kam es nach Spielschluss zu einem Zwischenfall auf der Ehrentribüne: Ein Mitglied des Betreuerstabs von Salzburg soll Lüttichs Generaldirektor Pierre Francois körperlich attackiert haben.

Meinungen zum Spiel:
Huub Stevens (Salzburg-Trainer): "Wir haben nicht mehr das Spiel gespielt, das wir in der ersten Halbzeit gespielt haben. Wir sind in Hektik verfallen, das darf nicht passieren, aber es ist passiert. Es ist schade, wenn man ein 2:0 aus der Hand gibt. Wir haben keinen Fußball mehr gespielt, das darf man nicht, wenn man 2:0 vorne ist. Da muss man ruhig spielen. Die Enttäuschung ist da, aber es ist so, dass wir noch alle Chancen haben." Zu seiner Verbannung auf die Tribüne: "Ich bin zur Tribüne gegangen, weil ich kein grünes Leibchen anziehen wollte. Ein Schiedsrichter sollte sich nicht um diesen Kinderkram kümmern. Ich bin freiwillig gegangen."

Marc Janko (Salzburg-Doppeltorschütze): "Das Ergebnis ist okay, der Spielverlauf aber eine Katastrophe. Wir müssen nach vorne schauen und probieren, dass wir im Rückspiel die Wende schaffen. Für mich stehen die Chancen 50:50."

Dominique D'Onofrio (Standard-Trainer): "Es war sehr ärgerlich, mit 0:2 in die Pause zu gehen. Ich habe der Mannschaft trotzdem gesagt, dass sie auf einem guten Weg ist und so weiterspielen soll. Die Mannschaft hat positiv reagiert und Salzburg Probleme bereitet. Drei Tore gegen Salzburg muss man erst einmal erzielen, weil es ist nicht verwunderlich, dass diese Mannschaft in der Gruppenphase alle Spiele gewonnen hat."

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