Stefan Pichl (33, Bild) aus Bergheim, stellvertretender Produktionsleiter für die fossil befeuerten Kraftwerke der Salzburg AG, ist stolz auf seine "Jungs": Seit Freitag, 2.40 Uhr, ließen sie im Heizkraftwerk Mitte keinen Stein auf dem anderen und scheuten keine Mühen, um die Fernwärmeversorgung wieder sicherzustellen.
"Das ist eine riesige Maschine"
"Als der Alarm losging, schauten wir zuerst, wie wir so schnell wie möglich von anderen Erzeugern Energie bekommen. Leider hat es bei diesem Großausfall nicht für alle Kunden gereicht", schildert Pichl. Die Fehlersuche war nicht schwer: "Das Lager des Verbrennungsgebläses für den Schwerölkessel war gebrochen. Das sah man. Ich rief sofort bei einer Spezialfirma mit einem Notdienst an. Schon um 7 Uhr früh erhielten wir die Ersatzteile", berichtet Pichl der "Krone".
Sein Mitarbeiter-Team nahm in der Folge das Gebläse auseinander. "Das ist eine riesige Maschine. Da muss man planen, was man wie ausbaut. Unsere Leute kennen die Einzelteile von den Revisionen her. Wir holten uns aber auch Hilfe von sechs Fachleuten aus Fremdfirmen", so Pichl.
"Team funktioniert da wie ein Schweizer Uhrwerk"
"Wir bauten alle Abdeckungen, Isolierungen und Schrauben aus. Das sind einige Hundert Teile. Mein Team funktioniert da wie ein Schweizer Uhrwerk. Jeder Handgriff sitzt", verrät Pichl. "Zuletzt mussten wir das Gebläse mit einem Laser wieder einmessen und die Wuchtung überprüfen. Um Punkt 12 Uhr konnten wir den Schwerölkessel am Sonntag wieder in Betrieb nehmen", freut sich Pichl.
Ein weiteres Mitarbeiter-Team hatte schon am Samstag die Gasturbine wieder in Gang gebracht. "Dort war ein Wärmetauscher eingefroren." Am Ende waren die 20 Mitarbeiter trotz Erschöpfung stolz darauf, dass es in Salzburg wieder warm wurde. "Ich muss alle loben. Wir sind für jeden Notfall gerüstet, das haben wir bewiesen", so Stefan Pichl.
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