Packender Schlager

Salzburg erreicht schmeichelhaftes 2:2 bei Rapid

Salzburg
14.09.2009 09:17
Meister Red Bull Salzburg hat am Sonntagnachmittag durch ein 2:2 im Schlager der 7. Runde auswärts gegen Rapid wieder die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. Die Gäste lagen dabei nach einem Doppelschlag von Somen Tchoyi und Dusan Svento (38./39.) bereits 2:0 voran, nachdem die Hausherren zuvor Chancen in Hülle und Fülle vergeben hatten. Die Hütteldorfer kamen in einem tollen Spiel aber nach der Pause durch Treffer von Kapitän Steffen Hofmann (58./Freistoß) und Neuerwerbung Hamdi Salihi (84.) noch zum hochverdienten Ausgleich.

Rapid begann im mit 17.500 Zuschauern ausverkauften Hanappi-Stadion gegen die sichtlich noch nicht eingespielte Salzburger Innenverteidigung (Sekagya und Neuerwerbung Afolabi) zwar fulminant, aber im Abschluss fehlte die Präzision. So hätte Thonhofer nach Vorlage von Jelavic, dessen klare Abseitsstellung vom Schiedsrichter-Assistenten nicht geahndet wurde, bereits nach 70 Sekunden auf 1:0 stellen müssen, er schoss jedoch über das Tor.

Rapid zielt anfangs schlecht
Noch kläglicher stellte sich Spielmacher Hofmann in Minute vier an, als er nach Jelavic-Pass alleine vor Salzburg-Schlussmann Gustafsson auftauchte und an diesem scheiterte. Auch Drazan fand im schwedischen Gäste-Tormann seinen Meister (10.), während Schüsse von Jelavic (20./nach Hofmann-Pass) und Hofmann (28.) knapp ihr Ziel verfehlten.

Salzburg wächst an vergebenen Rapid-Chancen
Diese vielen vergebenen Chancen rächten sich noch in Hälfte eins bitter für die Hütteldorfer. Janko schlug bei der ersten Hundertprozentigen für die Salzburger nach "Brustpass" von Zickler zwar noch über den Ball (12.) und Zickler selbst schoss nach einem weiten Gustafsson-Ausschuss, der von Janko per Kopf verlängert worden war, zu überhastet vorbei, aber dann "klingelte" es innerhalb von einer Minute gleich zwei Mal im Rapid-Gehäuse.

Patzer von Eder und Payer führen zum 0:1
Beim ersten Treffer setzte sich Tchoyi im Zweikampf mit Verteidiger Eder problemlos durch und traf ins kurze Eck zur Gäste-Führung - Tormann Payer machte bei diesem Gegentor keine glückliche Figur (38.). Und nur 58 Sekunden später musste der Rapid-Schlussmann den Ball schon wieder aus dem Netz fischen: Nach Doppelpass mit Janko legte Leitgeb den Ball per Kopf ideal für Svento ab - und der Slowake ließ Eder stehen und Payer mit seinem wuchtigen Schuss ins lange Eck keine Chance (39.). Bei einem weiteren Svento-Schuss leistete sich Payer eine Unsicherheit, rettete aber im Nachfassen gerade noch vor dem heranstürmenden Janko (42.).

Pacult stellt in der Pause sein System um
Durch den Pausen-Rückstand musste Rapid-Coach Pacult reagieren und brachte Neuerwerbung Salihi für Thonhofer, stellte also sein 4-5-1-System auf 4-4-2 um. Der erhoffte Effekt blieb vorerst jedoch aus, die Salzburger waren zunächst dem 3:0 sogar näher: So landete ein Leitgeb-Freistoß an der Lattenoberkante (49.). Erst ein perfekt geschossener Freistoß von Hofmann aus rund 20 Metern über die Mauer brachte die Rapidler zurück ins Spiel (58.). Hofmann war auch danach der gefährlichste Grün-Weiße, scheiterte aber mit einem Schuss von der Strafraumgrenze am glänzenden Gustafsson, der zum Corner abwehrte (66.).

Hofmann zimmert Freistoß aus 20 Metern ins Kreuzeck
Auch die Salzburger hatten durch den Offensivdrang der dominierenden Rapidler weitere Chancen, etwa durch Zickler, dessen Gewaltschuss Payer gerade noch glücklich mit den Fäusten an die Latte lenkte (67.). Danach spielte aber praktisch nur noch der Rekordmeister. Salihi scheiterte zwar bei seiner ersten Großchance per Kopf noch an Gustafsson (78.), doch nach einem Corner mit anschließendem Gestocher im Fünfer traf der albanische Teamstürmer im Liegen aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich.

Dramatische Schlussphase
In der Folge hätte Jelavic sogar noch den Siegtreffer für die Rapidler erzielen können, er scheiterte aber per Flugkopfball nach Salihi-Flanke erneut am glänzenden Gustafsson (88.), der dann in der 93. Minute, als ein Salihi-Schuss an der Stange landete, auch das Glück des Tüchtigen hatte. Auf der Gegenseite krachte in der Folge auch noch ein Pokrivac-Schuss an die Stange (94.).

Rapid - Salzburg 2:2 (0:2)
Hanappi-Stadion, SR Gangl
Tore: Hofmann (58.), Salihi (83.); Tchoyi (38.), Svento (39.)
Gelbe Karten: Heikkinen bzw. Ulmer, Sekagya, Augustinussen
Rapid: Payer - Dober, Eder (83. Kavlak), Soma, Katzer - Thonhofer (46. Salihi), Heikkinen, Hofmann, Pehlivan, Drazan (60. Boskovic) - Jelavic
Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Ulmer - Tchoyi, Leitgeb (87. Augustinussen), Zickler (85. Nelisse), Pokrivac, Svento (93. Vladavic) - Janko

Stimmen zum Spiel
Huub Stevens
(Salzburg-Trainer): "Wenn es nach zehn Minuten 4:0 für Rapid steht, dann dürfen wir uns auch nicht beschweren. Wir waren in den ersten 35 Minuten der ersten Hälfte nicht auf dem Platz, erst danach haben wir Fußball gespielt. Natürlich kann man enttäuscht sein, wenn man 2:0 führt und dann 2:2 spielt. Aber über 90 Minuten muss man mit dem Punkt zufrieden sein."

Eddie Gustafsson (Salzburg-Tormann und -Kapitän): "Man kann nicht zufrieden sein, wir haben 2:0 geführt. Nach einer 2:0-Führung musst du gewinnen. Zweite Halbzeit hat Rapid mit zwei Stürmern gespielt, wir hatten ein bisschen Angst. Viele blieben im Angriff stehen, man muss aber mit der ganzen Mannschaft verteidigen. (Zum zweiten Tor) Ich glaube, der Schiedsrichter hat richtig entschieden, es war ein Tor."

Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Heute haben wir 37 Minuten lang sicher das beste Heimspiel in dieser Saison, aber leider kein Tor gemacht. Dann haben wir das Gegentor bekommen und gleich danach das zweite. Es ist mir aber gelungen, die Mannschaft in der Pause aufzurichten, und sie hat sich dann mit diesen fantastischen Fans im Rücken sensationell zurückgekämpft.

Die Salzburger müssen aus unserer Sicht mit dem Unentschieden zufrieden sein. Kompliment an meine Mannschaft, dass sie so zurückgekommen ist, das war eine Superleistung - vor allem nach den schwierigen vergangenen Wochen, die nach den Abgängen nicht einfach waren."

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän und Torschütze zum 1:2): "Aufgrund der Chancen waren das heute sicherlich zwei verlorene Punkte. Wir haben keine Freude mit diesem Unentschieden, aber wir müssen das Positive mitnehmen aus diesem Spiel - wir haben nach dem 0:2-Rückstand Moral bewiesen. Es war wichtig, dass wir früh den Anschlusstreffer gemacht haben. Zumindest der Ausgleich war verdient.

Aber wir hätten nie in die Situation kommen dürfen, dass wir 0:2 hinten sind. Wir hatten ganz gute Chancen, aber diese nicht genutzt. Ich denke, beim ersten Tor haben wir nicht gut ausgeschaut, beim zweiten waren wir zu schläfrig. Wir hätten es uns wesentlich einfacher machen können. Wir haben gegen eine gute Mannschaft gespielt, die ihre Chancen nutzt. Wir haben zwei Punkte verschenkt, aber wir haben noch viele Aufgaben vor uns."

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