Nach Freilassung

Rumäne ist nun doch in U-Haft

Salzburg
12.04.2017 20:49

"Ich hatte Flugzeuge im Kopf und wollte nur Sex": Diese Erklärung präsentierte der nun inhaftierte Rumäne (27) wortwörtlich den Beamten. Deswegen hat er versucht zwei Frauen in seinen Kleinwagen zu zerren. Ein drittes Opfer soll er verfolgt haben. Nachdem ihn die Zeugen endgültig identifizierten, folgte ein Geständnis.

Noch vor zwölf Tagen ist der Tatverdächtige (27) in die Freiheit entlassen worden: Da war die Beweislage - trotz Zeugenaussagen, Fotos vom Vorfall und gefundenen Kabelbindern - noch zu dünn, der Osteuropäer zudem auch noch nicht geständig. Vor allem konnten die beiden Opfer (21 und 29) den Mann anhand von vorgelegten Fotos nicht zweifelsfrei identifizieren.

Die Ermittler bohrten tiefer nach Beweisen: Eine Hausdurchsuchung wurde genauso angeordnet wie die Sicherstellung des Fahrzeuges, ein blauer VW Polo mit Braunauer Kennzeichen. Auch sein Handy und sein Laptop sind unter die Lupe genommen worden. Vor allem hat ein vermeintlich drittes Opfer den Verdacht erhärtet: So gab die Frau an, an jenem Sonntag - eine Stunde nachdem sich eine Studentin (21) vor den Fängen des mutmaßlichen Triebtäters hat retten können - von genau dem gleichen Mann verfolgt worden zu sein. Sie war mit dem Taxi vom Hanuschplatz auf dem Weg nach Hause. Ein Auto verfolgte sie, auch nachdem sie aus dem Taxi stieg und zu Fuß weiterging. Sie erkannte wohl die heikle Situation und hielt einen zufällig vorbeikommenden Lenker an. Der öffnete ihr die Tür. Die Frau stieg ein - der Rumäne verschwand. Nur: Dessen Gesicht hatte sich die Zeugin genau eingeprägt. Die zweite Festnahme folgte. Bei der persönlichen Gegenüberstellung am Freitag waren sich dann auch die beiden anderen Opfer sicher, bestätigt Barbara Fischer, stellvertretende Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungshaft wurde umgehend angeordnet und vom Landesgericht bestätigt.

Taiwanesin (29) ist schwer verletzt worden
Davor legte der in Trimmelkam (OÖ) lebende Mann ein Geständnis ab. Motiv: Sex! Deswegen hat er an besagtem Tag um 4.10 Uhr die junge deutsche Frau in der Sterneckstraße angesprochen. Er dachte, sie sei eine Prostituierte, meinte er im Verhör. Eine Entführungsabsicht verneinte der Rumäne: Die Studentin sei durchgedreht und habe auf ihn eingeschlagen, lautet seine Version. Wenige Stunden nach der ersten Tat parkte er in der Ernest-Thun-Straße in Salzburg sein Auto: Dort kam es zum zweiten, brutaleren Vorfall. Eine Passantin aus Taiwan (29) sprach er gegen 8.30 Uhr an. "Er sagte, dass er Geld wollte zum Heim fahren", erklärt Fischer. Auch seinen intimen Wunsch äußerte er ihr gegenüber: Schläge und Schreie folgten. Der Osteuropäer soll sein Opfer gewürgt haben, wollte sie offensichtlich ins Auto zerren. Eine Zeugin filmte. Erst dann ergriff er die Flucht. Fischer bestätigt, dass die 29-Jährige schwer verletzt wurde: "Ein medizinisches Gutachten wird eingeholt." Versuchter Raub, versuchte Freiheitsentziehung, versuchte Nötigung und Sachbeschädigung lastet ihm die Staatsanwaltschaft an.

Antonio Lovric, Kronen Zeitung

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