Reichelt, der sich erst im allerletzten Moment für die WM qualifizierte, ist eher vorsichtig ins Rennen gestartet. Der 30-Jährige war bei der ersten Zwischenzeit noch hinten, hat dann aber alle Schlüsselstellen gut erwischt und konnte seinen Vorsprung bis ins Ziel ausbauen. "Ich konnte mich im Ziel kaum noch auf den Beinen halten. Dass es noch für Silber gereicht hat, ist großartig. Beim Abschwingen dachte ich, das war ein Blödsinn, und jetzt bin ich sogar Zweiter. Offenbar ist es den anderen nicht besser gegangen. Ich kann es eigentlich noch gar nicht fassen", freute sich Reichelt über sein erstes Edelmetall bei einem Ski-Großereignis.
Innerhofer ist "volle Kanne gefahren"
Den Sieg musste er sich nur von Innerhofer nehmen lassen. Der 26 Jahre alte Südtiroler strahlte beim Sieger-Interview mit der Sonne um die Wetter: "Das ist unglaublich, ich bin Weltmeister. So viel habe ich mir gar nicht vorgenommen und auch nicht erwartet. Ich hatte eine so schwierige vergangene Saison und habe lange gebraucht, das Selbstvertrauen zu bekommen. Ich bin volle Kanne gefahren, so ein Rennen ist ja nur alle zwei Jahre!"
Raich Fünfter, Baumann Sechster
Mit Benjamin Raich, der ohne sichtbaren Fehler Fünfter wurde, und Romed Baumann als Sechstem gelang zwar noch zwei weiteren Österreichern eine Platzierung im Spitzenfeld, bei einer WM zählen diese Plätze aber gar nichts. Raich sagte: "Ich hatte gar nicht so ein schlechtes Gefühl. Ich habe alles gegeben und mir nichts vorzuwerfen, deshalb ist es zu akzeptieren, auch wenn das Podium mein Ziel gewesen wäre."
Und Baumanns Kommentar lautete: "Es war unglaublich schwierig, ich kam nicht so gut zurecht, bin mit meiner Leistung aber trotzdem zufrieden." Vor die beiden ÖSV-Asse schob sich übrigens der Schweizer Didier Cuche an die vierte Stelle.
Walchhofer im geschlagenen Feld
Im geschlagenen Feld ist Michael Walchhofer gelandet, der während der gesamten Fahrt nicht auf Zug kam, von Zwischenzeit zu Zwischenzeit weiter zurück rutschte und bis ins Ziel mehr als zwei Sekunden Rückstand auf Innerhofer ausfasste. Der Hotelier aus Altenmarkt schaffte es nicht einmal in die Top Ten und wurde nur Elfter. "Das ist sehr an die Substanz gegangen, das war eine echte Challenge. Ich bin immer ein bisserl hintennach gewesen, man muss hier aber schön über den Skiern sein. Mir war der Kurs zu drehend."
Tolle Show von Miller
Eine Show mit großem Unterhaltungswert bot einmal mehr Bode Miller, der einen Stock verlor. Der US-Amerikaner ließ sich davon nicht beirren, fuhr weiter und holte eine Sekunde Vorsprung heraus, ehe er zweihundert Meter vor dem Ziel nach einer weiteren Schwierigkeit aufgab und aufrecht ins Ziel fuhr. Der Applaus des Publikums kam der Verleihung einer Tapferkeitsmedaille gleich. "Das Licht ist einfach zu schlecht auf diesem Eis. Dann noch die Balance zu gewinnen, das ging einfach nicht bis unten", meinte Miller, der Zwölfter wurde.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | INNERHOFER Christof | ITA | 1:38.31 |
2 | REICHELT Hannes | AUT | 1:38.91 |
3 | KOSTELIC Ivica | CRO | 1:39.03 |
4 | CUCHE Didier | SUI | 1:39.34 |
5 | RAICH Benjamin | AUT | 1:39.65 |
6 | BAUMANN Romed | AUT | 1:39.79 |
7 | JANKA Carlo | SUI | 1:40.03 |
8 | HEEL Werner | ITA | 1:40.13 |
9 | FILL Peter | ITA | 1:40.34 |
10 | THEAUX Adrien | FRA | 1:40.44 |
11 | WALCHHOFER Michael | AUT | 1:40.51 |
12 | MILLER Bode | USA | 1:41.06 |
13 | ZURBRIGGEN Silvan | SUI | 1:41.12 |
14 | FORD Tommy | USA | 1:41.21 |
15 | MARSAGLIA Matteo | ITA | 1:41.26 |
16 | JERMAN Andrej | SLO | 1:41.35 |
17 | BANK Ondrej | CZE | 1:41.36 |
18 | GANONG Travis | USA | 1:41.49 |
19 | THOMSEN Benjamin | CAN | 1:41.92 |
20 | SPORN Andrej | SLO | 1:42.20 |
21 | SANDER Andreas | GER | 1:42.40 |
22 | GORZA Ales | SLO | 1:42.45 |
23 | JÄRBYN Patrik | SWE | 1:42.49 |
24 | OLSSON Matts | SWE | 1:42.55 |
25 | FREY Thomas | FRA | 1:42.81 |
26 | ZRNCIC-DIM Natko | CRO | 1:43.15 |
27 | ZUEV Stepan | RUS | 1:43.63 |
28 | KARLSEN Truls Ove | NOR | 1:44.01 |
29 | VIDOSA Roger | AND | 1:44.84 |
30 | GEORGIEV Georgi | BUL | 1:45.23 |
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