Tödliche Attacke

Prozess im Dunstkreis des Mordes

Salzburg
07.12.2015 20:47
Der Dealerbande vom Lehener-Park in Salzburg wird jetzt der Prozess gemacht: Ein Iraner und neun Afghanen, die meisten davon minderjährige Asylwerber, stehen ab morgen, Mittwoch, vor Gericht. 5,7 Kilogramm Marihuana sollen sie an hunderte Abnehmer verkauft haben. Besonders brisant: Drei der Angeklagten waren an der tödlichen Messer-Attacke im September beteiligt.

"Neujahrs-Kinder" - so könnte man zu den meisten der zehn Angeklagten sagen. Denn viele der beschuldigten Afghanen haben den 1. Jänner als Geburtsdatum in ihrem offenkundig gefälschten Reisepass stehen.

Mitunter ein Grund, warum sich die Ermittlungen der Polizei so in die Länge zogen. Seit dem Sommer liefen die Erhebungen gegen die Dealerbande im Lehener-Park. Verpackt in schwarzen Hundesackerln sollen vom "Afghanen-Hügel" aus, so der Name des Parks unter Drogenhändlern, insgesamt 5,7 Kilo Marihuana zuerst an Zwischenhändler verteilt und dann an hunderte Abnehmer weiter verkauft worden sein. Die Drogen waren dafür in Mülltonnen, Sträuchern und auf Bäumen deponiert. Der THC-Gehalt soll 16,4 Prozent betragen haben. Bis zu einem Kilogramm Marihuana, Wert ca. 10.000 Euro, soll so täglich verkauft worden sein. Mutmaßlicher Drahtzieher: Amir N., geboren am 1. Jänner 1989, Lagerarbeiter aus Afghanistan. Er soll die Drogen an drei Zwischenhändler, alle zwischen 19 und 26 Jahre, weiter gegeben haben. Die wiederum versorgten damit ihre vielen Unterhändler.

Wegen Drogengeschäften vor Gericht
Bis Ende September: Da kam es zu der tödlichen Messer-Attacke, bei der türkische Landsleute auf eine Gruppe Afghanen trafen und ein 51-jähriger Türke getötet wurde. Hintergrund dürften ethnische Motive gewesen sein. "Die Ermittlungen in diesem Mord-Fall sind noch nicht abgeschlossen", so Staatsanwalt Marcus Neher zur "Krone". Mit dabei waren damals jedenfalls drei Afghanen, die nun wegen der Drogengeschäfte vor Gericht stehen - darunter ein 15-jähriger und ein 18-jähriger Asylwerber, beide geboren am 1. Jänner. Sie sitzen derzeit in Ried und in Puch-Urstein im Gefängnis. Der Prozess ist für zwei Tage anberaumt.

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