Und auch die einzigen Bäume direkt an der Ignaz- Harrer- Straße sollen damit fallen. In der prächtigen Blütezeit sind sie immer ein Blickfang an der Problem- Straße, die weit weg von einem beliebten Einkaufs- Boulevard ist. "Wenn unsere Bauten weggeschoben werden, ist eine der schönsten Häuserzeilen überhaupt weg", sind die Mieter enttäuscht.
Auch Nachbar Herbert Wieser ist sauer: Er wohnt seit fünf Jahren im Haus Nr. 25. "Türen, Böden, die Wände, gut isolierte Fenster – alles ist vor unserem Einzug erst neu gemacht worden." Auch seine kleine Tochter Isabell (4) fühlt sich in Lehen wohl: Zu jedem Haus gehört auf der Hinterseite ein eigener Garten. "Wir hören sogar Vogelgezwitscher, das hat in der Stadt absoluten Seltenheitswert." Dazu: Stadtlage, ein idealer Busanschluss.
Die Mieter erklärten sich von Anfang an mit der gesamten Strubergassen-Siedlung solidarisch. Wieser erzählt: "Auch meine Nachbarin ist nervlich absolut am Ende. Es wäre einfach ein Wahnsinn, wenn alles abgerissen wird." Und Wolf Garcia ärgert sich, wie vor allem mit älteren Bewohnern umgegangen wird: "Eineinhalb Monate nach unserer Erstinformation war schon das Wohnungsamt zu "Beratungsgesprächen" da.
Rund 180 Bewohner sind nach wie vor von einem Abriss betroffen. Jetzt fühlen sie sich alleingelassen und wollen auf die Barrikaden gehen. Garcia sieht keinen Grund, warum ausgerechnet seine Häuserzeile geopfert werden soll: "Hier will sich jemand städtebaulich verwirklichen."
Die Mieter wollen ihre Unterschriften separat noch einmal der Stadtpolitik übergeben. Sind die Häuser einmal abgerissen, ist der Schaden unwiederbringlich, sagen sie. Kinder, ältere, kranke Menschen: Alle wollen hierbleiben. Währenddessen brauchen andere Salzburger dringend eine Wohnung: Ein Bewerber, der mit Platz 32 weit vorne gereiht ist, wurde gerade abgespeist. Die Auskunft: Zuerst kommt das Strubergassen-Areal dran.
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