Die Ministerin will gegen Randalierer in Zügen vorgehen und hat jetzt die "Eisenbahnschutzvorschriften" zur Begutachtung ausgeschickt. Anfang 2011 sollen die neuen Regeln in Kraft treten - dann müssten auch Polizisten in den Zügen eingreifen, wenn Fahrgäste sich nicht passend benehmen.
Die lange Liste der Verbote hat 24 Punkte. Untersagt sind das Klettern auf die Masten oder Ein- und Aussteigen, wenn der Zug rollt. Strafbar ist auch das Hinauslehnen aus dem Zug während der Fahrt, "übermäßiger Alkoholgenuss", der ungerechtfertigte Aufenthalt in Warteräumen und das "wilde" Wegwerfen von Abfällen. Außerdem wird gestraft, wer im Zug sein Reisegepäck trotz Aufforderung des Schaffners nicht richtig abstellt. Auch Jugendliche, die Inline-Skates oder mit dem Skateboard am Bahnhof herumfahren, müssen mit einer Strafe rechnen.
Naderer: "Gesetz geht viel zu weit"
"Damit werden die Polizisten zur Hilfs-Sheriffs auf Bahnhöfen und in Zügen gemacht", ärgert sich der Seekirchner Vizebürgermeister Helmut Naderer. "Dürfen jetzt Leute, die im Bräustübl waren und das Auto klugerweise stehen lassen, auch nicht mehr im Zug heimfahren?", fragt er sich. "Die Polizei hat in Seekirchen Besseres zu tun, als am Bahnhof Schüler oder Touristen festzunehmen, die auf Rollschuhen fahren und keinen Ausweis mit haben. Das Gesetz geht viel zu weit!"
von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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