Franz Ruf lobt

Polizeichef mahnt Politik: „Zuviel Kritik“

Salzburg
20.07.2017 17:00

Dem Landespolizeidirektor reicht es: Der auf dem Rücken der Beamten ausgetragene Vor-Wahlkampf verunsichert nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Bevölkerung. In einem persönlichen Brief an sämtliche Polizisten wies er jetzt die parteipolitisch gefärbten Vorwürfe zurück. Der Personalstand ist hoch wie nie, die Einsatzbereitschaft und die Leistungen großartig.

Das üble Spielchen kennen die Wähler:
- Roter Innenminister-schwarze Kritik.
- Schwarzer Innenminister-rote Kritik.

Dabei wurden die Planstellen für die Salzburger Exekutive im Parlament beschlossen, somit auch von den heimischen Nationalräten der beiden Regierungsparteien und dies sind zur Zeit SPÖ und ÖVP.

Was das Problem ist, das legt Franz Ruf offen dar: Das Kanzleramt genehmigt Neuaufnahmen laut Gesetz nur auf freie Planstellen. Ab dem ersten Tag seiner Ausbildung bindet somit ein Polizeischüler eine Planstelle in der Exekutive.

Wie verläuft nun die Ausbildung?

12 Monate Basiswissen. Dann 3 Monate Praktikum mit dem Kennenlernen des Dienstbetriebes. 5 Monate Vertiefung und zuletzt noch 4 Monate Einführung in den Dienstbetrieb.

Immer mehr Wissen für Dienst erforderlich
Soziale und kommunikative Kompetenzen, Belastbarkeit, Eigenverantwortung, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit und natürlich Fachwissen sowie Hilfsbereitschaft: Die Aufgaben der Exekutive haben sich gewaltig vergrößert. Und schon am ersten Tag seines Außendienstes kann ein junger Beamter sich plötzlich mitten in einem Terror-Fall befinden. Auch bei den Anzeigen und Verkehrsdelikten ist es ungemein schwierig geworden: Meist durch eine Rechtsschutzversicherung abgedeckt wird oft um Kleinigkeiten prozessiert, Sachverständige müssen her.

Dr. Franz Ruf, der selbst als Bundesheer-Soldat, Gendarm und Fahnder tätig war: "Salzburg hat aktuell den höchsten Personalstand seit 20 Jahren. 1600 Planstellen sind besetzt." Weiter im Schreiben, das an alle Mitarbeiter ging: "74 Beamte im Grenzeinsatz und im fremdenpolizeilichen Dienst sowie 146 Polizeischüler waren in der parlamentarischen Fragestellung ganz gezielt nicht enthalten. Das wurde unkorrekt dargestellt."

Zum Schluss nochmals ein Lob: "Nur dank ihres unermüdlichen Einsatzes ist es gelungen, die schwierigen Aufgaben in den Bereichen, Migration, Radikalisierung, Extremismus und Kriminalität zu bewältigen." Dann richtet Dr. Franz Ruf einen Appell an das Parlament: Die Volksvertretung solle einen Zuwachs bei den Planstellen beschließen und das Kanzleramt Neuaufnahmen genehmigen. Die unsachliche Diskussion und das Zuviel an Kritik schaden - so Ruf- jedenfalls der Polizei.

Erfolgreich ermittelt: Spektakuläre Todesfälle
Der Salzburger Polizei ist es in den vergangenen Monaten gelungen, spektakuläre Verbrechen aufzuklären. Derzeit ist die Staatsanwaltschaft am Zug, um mehrere Verdachtsfälle wegen Mordes zur weiteren Strafverfolgung dem Gericht zu überantworten.

Konkrete Spuren fand man auch bei Ermittlungen zu zahlreichen Droh-und Verleumdungsbriefen, die von einem anonymen Absender-Kreis ganz gezielt verfasst wurden. Hier stehen einige bekannte Personen unter Beobachtung.

Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung

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