Spezialausbildung

Polizei startet große Aktion gegen die Ersatzdrogen-Mafia

Salzburg
17.04.2010 11:12
Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt können sich jetzt Polizisten aus ganz Salzburg zu "Drogenexperten" ausbilden lassen. Das Ziel: "Die Beamten sollen vor allem Suchtgift-Ersatzmedikamente sofort erkennen und so mehr Dealer aufgreifen", betonen Polizeischul-Lehrer Jörg Grahammer und Veronika Rabara.

"Krone": Herr Chefinspektor Grahammer, wieso gibt es jetzt Drogen-Schulungen für alle Polizisten?
Jörg Grahammer: Wir haben von 2007 bis 2009 gemeinsam mit dem Stadtpolizeikommando ein Pilotprojekt durchgeführt. In der Polizeischule in Großgmain gehört die Drogen-Schulung bereits zur Grundausbildung. Zusätzlich konnten interessierte Beamte von allen städtischen Dienststellen daran teilnehmen. Der Erfolg stellte sich rasch ein. Es gab in der Folge um 400 Prozent mehr Aufgriffe oder Drogenfunde. Nun kooperieren die Sicherheitsakademie und das Landespolizeikommando. Daher können wir ab sofort allen Beamten die wichtige Spezialausbildung anbieten.

"Krone": Frau Revierinspektor Rabara, was sind die Ziele der Schulungen?
Veronika Rabara: Es sollen natürlich noch mehr Suchtmittel sichergestellt und Dealer gefasst werden. Im Zuge dieser Aufgriffe können zudem häufig Fälle von Beschaffungskriminalität wie Raub, Einbrüche oder Diebstähle geklärt werden.

"Krone": Herr Grahammer, was vermitteln Sie den Beamten bei der Ausbildung?
Grahammer: Uns geht es vor allem um den Drogen-Ersatzmarkt. Die Polizisten sollen suchtgifthältige Medikamente wie Substitol besser erkennen können. Wir zeigen ihnen, wie sich Abhängige verhalten, wie man mit ihnen umgeht und wie man sie verhört. Ein Arzt nimmt aus medizinischer Sicht zu den Drogen Stellung. Zusätzlich gibt ein langjähriger Suchtgiftfahnder Tipps.

"Krone": Ist das Interesse groß?
Grahammer: Und wie. Bei der ersten Schulung, die am Dienstag beginnt, sind 50 Beamte dabei. Angemeldet hätten sich aber viel mehr.

"Krone": Wieso ist immer wieder Substitol im Umlauf? Das wird doch von Ärzten verschrieben?
Rabara: Die Süchtigen finden immer wieder Mittel und Wege, um an die Pillen zu kommen.

Kronen Zeitung

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