Viele Delikte

Polizei nimmt jetzt verstärkt die Radfahrer ins Visier

Salzburg
06.05.2010 09:53
Für Radfahrer in der Stadt Salzburg heißt es künftig öfter: "Achtung, Kontrolle!" Denn die Polizei nimmt jetzt die Drahtesellenker ins Visier – von der richtigen Beleuchtung über eine sichere Fahrweise bis hin zum Alko-Vortest. Ein "Krone"-Lokalaugenschein zeigt: Auch auf den Gehwegen ist manchmal die Radler-Hölle los…

Eigentlich wollte er nur seine Hecke schneiden. "Aber dazu bin ich fast nicht gekommen, weil quasi im Minutentakt die Radfahrer am Gehweg vorbeigesaust sind", schildert ein "Krone"-Leser aufgeregt. Also hat er sich mit seiner Kamera "bewaffnet" und das Geschehen am Rehrlplatz dokumentiert. Ergebnis: Innerhalb von nur 15 Minuten kamen gleich ein Dutzend Zweiradfahrer am Gehsteig daher. "Nicht auszudenken, wenn Kinder aus einem Haus laufen oder ältere Leute nicht schnell genug ausweichen können..."

Ein ähnliches Bild auch auf Salzburgs Fußgängerbrücken: "Es ist gerade am Mozartsteg viel zu eng und die Radler sind völlig rücksichtslos. Das ist vor allem für Kinder gefährlich", schildert eine besorgte Mutter.

Im Vorjahr 566 Radfahrer verletzt
Immerhin wurden im Jahr 2009 insgesamt 566 Radfahrer bei Unfällen verletzt, auch zwei Todesopfer waren zu beklagen. Auch wenn "an zwei Drittel der Unfälle Autos beteiligt sind", wie Rainer Kolator, Leiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in Salzburg, weiß.

Fahren am Gehsteig verboten
Immerhin gilt auf Gehwegen ein Fahrverbot für Räder nach Paragraf 68 der Straßenverkehrsordnung. Daran halten sich aber nicht alle – wie jüngst eine Schwerpunktkontrolle der Polizei zeigte, bei der 4.500 Radfahrer überprüft wurden. Immerhin 85 radelten seelenruhig am Gehsteig.

Wenngleich nicht das einzige Delikt, mit dem es die Radfahrer nicht so genau nehmen. Die größten Missachtungen: Mangelnde Ausrüstung und falsches Verhalten. "Und genau da können die Radfahrer selbst am meisten für ihre Sicherheit tun", weiß Kolator. Allein wegen der schlechten Beleuchtung in der Dunkelheit wurden 130 Radler ermahnt. "Das waren im Vergleich zu 2009, wo ebenfalls Schwerpunktkontrollen durchgeführt wurden, um 15 mehr", bilanziert Kolator. Gebessert hat sich dafür die Zahl der "Rotlichtfahrer" von 28 im Herbst auf diesmal 14 Ampelsünder.

Alko-Radler erwischt
Auch 428 Alko-Vortests wurden durchgeführt: Elf Radler hatten wohl den einen oder anderen Radler zu viel. Beim Drahtesel gilt nämlich eine 0,8-Promille-Grenze – wer drüber ist, bekommt eine Anzeige. Helmpflicht besteht hingegen nicht. Experten raten aber zum Kopfschutz, genauso wie zum regelmäßigen Fahrrad-Check.

von Max Grill, Kronen Zeitung

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