Suche nach Saboteur

Pinzgaubahn-Causa – Einkaufswagen gibt Rätsel auf

Salzburg
17.06.2011 12:37
Knapp zwei Wochen nach dem Sabotageakt an der Pinzgaubahn in Neukirchen am Großvenediger tappt die Polizei weiter im Dunkeln. Auf der Suche nach dem Täter, der die Steine in die Weiche gelegt hatte, sodass ein Triebwagen entgleist war, wurden inzwischen mehr als 50 Personen befragt. "Eine konkrete Spur gibt es nicht", sagte Georg Reichkendler vom Bezirkspolizeikommando Zell am See am Freitag. Jetzt bittet die Polizei die Bevölkerung um Hinweise zu einem Einkaufswagen, der einen Kilometer vom Tatort entfernt am Bahndamm in Obersulzbach sichergestellt wurde.

Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass eine Gruppe von Mädchen den Einkaufswagen am 4. Juni von einem Lebensmittelmarkt in Neukirchen zu einem örtlichen Zeltfest geschoben hatte - für einen Polterabend. "Sie ließen den Wagen dann dort stehen. Wir wissen nicht, wer ihn weggenommen und zum Bahndamm gefahren hat. Das ergibt keinen richtigen Sinn", sagte der Chefermittler.

Ein rauschiger Streich?
Möglicherweise habe es sich um einen rauschigen Streich gehandelt, was auch zum Sabotageakt passen würde, bei dem offenbar "aus Jux und Tollerei Steine in die Weiche gelegt wurden", sagte Reichkendler. Da die Polizei nach dem Ausschließungsprinzip vorgeht, werden Zeugen gesucht, die in der Nacht auf Sonntag, den 5. Juni, Personen mit dem Einkaufswagen beobachten konnten. "Oder diese Personen melden sich selbst bei uns. Wenn sie nichts mit der Entgleisung zu tun haben, können wir sie zumindest ausschließen", erklärte Reichkendler.

DNA-Vergleich entlastet Kontrolleur
Mitarbeitern der Salzburger Gerichtsmedizin gelang es mittlerweile, molekular-genetische Abdrücke an den vom Zug zerriebenen Steinen abzunehmen. "Die DNA-Spur ist verwertbar", sagte der Chefermittler. Ein Abgleich mit der DNA jenes Streckenkontrolleurs, der zwar drei frühere Sabotageakte an den Gleisen gestanden, jedoch für den fraglichen Tatzeitpunkt zwischen 6 und 9 Uhr ein Alibi vorgelegt hatte, erbrachte bereits ein negatives Ergebnis. Wenn entsprechend stichhaltige Informationen zu neuen Verdächtigen vorliegen, können weitere DNA-Proben zum Vergleich genommen werden, hieß es.

Bei der Entgleisung des Zuges während der Einfahrt in den Bahnhof Neukirchen waren der Lokführer und die sieben Fahrgäste unverletzt geblieben. Der Schaden für die Salzburger Lokalbahn wurde von einem Techniker des Unternehmens mit rund 300.000 Euro beziffert.

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