Katerstimmung bei FP

Pinke Sensation mit drei Stimmen Vorsprung in Sbg

Österreich
10.03.2014 09:06
Spannung hat am Wahlsonntag bis zur letzten Minute im Salzburger Schloss Mirabell geherrscht, die schließlich in einem Auszählungskrimi samt einer Sensation endete: Die Neueinsteiger NEOS holten auf Anhieb fünf Mandate und einen Stadtrat und liegen auf Augenhöhe mit der Bürgerliste und - mit drei (!) Stimmen Vorsprung - auch mit der FPÖ. Bürgermeister Heinz Schaden muss mit VP-Vize Harald Preuner in die Stichwahl.

Als kurz nach 16 Uhr die Resultate live auf Leinwänden im Marmorsaal eintrudelten, war die Sensation perfekt: Die pinke Truppe rund um Barbara Unterkofler (im Bild links mit Bundesparteichef Matthias Strolz) lag bei 13 Prozent, verlor dann nur mehr knapp 0,6 Punkte. Die FPÖ musste sich um gerade einmal drei Stimmen (6.648 zu 6.645) den NEOS geschlagen geben.

Jubel brandete auf, als Unterkofler mit Strolz den Saal betrat: "Wir ziehen das jetzt einfach durch. Wir wollen beweisen, dass wir auf lokaler Ebene genau so gut Politik machen können. Ich bin glücklich und wirklich überrascht über so viel Zuspruch." Barbara Unterkofler soll Stadträtin werden: "Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht", doch es ist kein Geheimnis, dass man sie an der Spitze der Pinken sehen will.

"Mehr Kontrolle bei großen Bauprojekten"
Eine kleine Überraschung lieferten die "Bürger für Salzburg" mit Christoph Ferch, die 3,4 Prozent holten. Das reicht für ein Mandat und den Einzug in den Gemeinderat: "Dafür, dass wir einen kleinen Wahlkampf gemacht haben, ist das Ergebnis super. Unsere Aufgabe wird sicher sein, mehr Kontrolle bei den großen Bauprojekten auszuüben." Nicht dabei sind hingegen "Team Salzburg - Edi Mainoni" (1,6 Prozent), Liste Tazl, Piraten, KPÖ und Die Linke.

SPÖ will in 14 Tagen "klar Schiff machen"
Für die stimmenstärkste SPÖ (33 Prozent) war klar: 15 Mandate kann sie halten, Heinz Schaden muss wegen weniger als fünf Prozent in zwei Wochen in die Stichwahl - was niemanden in der geschlossenen Gefolgschaft davon abhielt, in frenetische Jubelchöre auszubrechen: "Wir haben das Ergebnis halten können. Es wird nun eine Stichwahl geben. Jedenfalls ist die SPÖ mit Abstand die stärkste Partei geworden, das hätte wohl auch nicht jeder geglaubt. Ich gratuliere allen, die jetzt im Gemeinderat vertreten sind. "In 14 Tagen werden wir klar Schiff machen", so Schaden.

Preuner will nichts von Rücktritt wissen
Grabesstimmung hingegen bei der Stadt-ÖVP, drei Mandate sind weg - und jede Menge Stimmen zu den NEOS gewandert. Vizebürgermeister Harald Preuner: "Wir werden das in aller Ruhe besprechen, uns die einzelnen Stadtteile anschauen, wo wir verloren haben. Das sind in erster Linie bürgerliche Stadtteile." Das Parteipräsidium tagt am Montag und will Ursachenforschung betreiben, warum so viele bürgerlich Gesinnte abwanderten. Stimmen machten aber die Herausnahme von Stadträtin Claudia Schmidt und den radikalen Plakatewahlkampf für die Niederlage mitverantwortlich.

Auf Fragen nach einem Rücktritt ließ sich Preuner nicht ein: "Ich möchte jetzt nichts sagen, was mir später leid tut. Es gilt nun eine bürgerliche Mehrheit für die Stichwahl zusammenzubekommen. Danach sehen wir weiter. Aber eine massive Enttäuschung ist das schon." In zwei Wochen tritt Preuner dennoch gegen Schaden zur Stichwahl an.

FPÖ fehlen drei Stimmen - Stadtrat weg
Ziemlich gedämpft, wenn nicht gar verärgert, war auch die Stimmung in der FPÖ: "Es hat sich so viel bewegt heute", räumte Spitzenkandidat Andreas Schöppl ein. Doch nicht immer zugunsten der Freiheitlichen: Die freuten sich einige Stunden über den wieder gewonnenen Stadtrat, doch wenig später war der wieder weg: Drei Stimmen fehlten! "Wir warten zunächst einmal auf das amtliche Endergebnis", so Schöppl: "Ich möchte vorher nichts kommentieren." Doch eine Anfechtung des haarscharfen Ergebnisses steht durchaus im Raum.

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