"Nicht auszuhalten"

Personalmangel im Spital: Neugeborene Zwillinge getrennt

Salzburg
21.04.2010 09:42
Zwillings-Stress der besonderen Art für eine junge Mutter aus Oberalm: Nach langen und bangen Wochen in der Klinik kamen die Babys zu früh. Doch wegen Schwesternmangels musste eines nach Vöcklabruck!

Gottfried und Ilse O. freuten sich auf ihre Wunschkinder. Doch mit einer planmäßigen Entbindung im Juni wurde es nichts: Schon Ende Februar musste die werdende Mutter in die Landesklinik.

Und dort spitzte sich die Lage nach der Frühgeburt der Zwillinge am 14. April noch weiter zu. Die Winzlinge konnten nicht gemeinsam an der Salzburger Neonatologie bleiben. Der kleine Lukas, der beatmet werden musste, blieb zwar in klinischer Obhut und Nähe der Mama. Doch die winzige Carina wurde nach Vöcklabruck verlegt. Da war die 29-jährige Zwillingsmutter mit den Nerven am Ende: "Jeden Tag über 200 Kilometer pendeln, von einem Kind zum andern, das ist nicht auszuhalten."

Primar Heinrich Magometschnigg, ärztlicher Direktor der Landeskliniken, räumt auf Anfrage der "Krone" ein: "Ja, das ist wirklich ein Dilemma, für eine Mutter ein Wahnsinn. Aber das Problem liegt darin, dass sich zum einen als Folge von Hormonbehandlungen Mehrlings-Frühgeburten häufen. Und dass wir zu wenige Intensiv-Schwestern für die Frühgeburtenstation haben, weil mehrere Mitarbeiterinnen schwanger sind."

Zwillinge mittlerweile wieder zusammen
Und zusätzliche Fachkräfte gibt es in keinem Pool. Magometschnigg: "Da müssen wir etwas adaptieren, auch im Hinblick auf das Eltern-Baby-Zentrum, das im Juni eröffnet wird. Wir haben ja auch einen zweiten Kurs für diese Spezialausbildung."

Die (Not)Lösung im Fall von Ilse O.: Auch der Bub wurde nun nach Vöcklabruck zum Schwesterchen überstellt. Damit ersparen sich die geplagten Eltern zumindest die tägliche Rallye von einem Baby zum anderen – obwohl Oberalm–Vöcklabruck ja auch nicht gerade der kürzeste Weg ist...

Kronen Zeitung

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