Pendler-Flut

Parkzonen haben sich bewährt

Salzburg
02.03.2017 19:00

Mit flächendeckenden Parkzonen will die Stadt die Stau-Problematik jetzt in den Griff bekommen und erhält in ihrem Vorhaben Schützenhilfe aus Mattsee. Der ÖVP-Bürgermeister des Seeorts hat gute Erfahrungen damit gemacht und rät daher der Stadt zu einer baldigen Umsetzung.

Gerade im Sommer wird die beschauliche Gemeinde im Flachgau regelrecht von Blechkolonnen überrollt. Ohne reglementierende Maßnahmen würde Mattsee in einem Verkehrschaos versinken, doch ÖVP-Bürgermeister René Kuel hat dank großflächiger und intelligenter Parkraumbewirtschaftung alles bestens im Griff: "Von Mai bis September kann man bei uns im Ortskern nur maximal sechzig Minuten gratis parken. Außerdem gibt es große, kostenpflichtige Parkplätze an der Weyerbucht und am Strandbad", erklärt der Ortschef, dass wer partout nicht die Tagesgebühr von 3 Euro entrichten möchte, nur wenige Gehminuten entfernt am Ortsrand gratis Parkmöglichkeiten hat. Der Bezahlvorgang wird diese Saison übrigens um eine elektronische Möglichkeit ergänzt, so dass man künftig nur noch seine Bankomat-Karte ohne Pin-Eingabe gegen das Gerät halten muss.

Kuel kann gut nachvollziehen, dass die Stadt jetzt ebenfalls die Notbremse zieht und das Gratis-Parken künftig einschränkt. "Wenn Pendler ihr Fahrzeug nicht mehr kostenfrei abstellen können, dann sind sie einfach eher dazu geneigt, auf den Öffentlichen Verkehr umzusteigen", ist er sich sicher.

Ortschefs plädieren für die Parkzonen
Er ist nicht der einzige Bürgermeister, der diese Ansicht vertritt: SPÖ-Klubchef Bernhard Auinger erhält derzeit von vielen Seiten Solidaritätsbekundungen für sein Vorhaben, das er zusammen mit der Bürgerliste vorantreibt. Momentan wird, wie die "Krone" berichtet hat, ein entsprechender Amtsbericht ausgearbeitet, der sich in zwei Punkte gliedern wird: Die großflächige Einführung kostenpflichtiger Parkzonen im gesamten Stadtgebiet mit Ausnahmeregelungen für Anrainer sowie Handy-Parken zur Abwicklung.

Mitte März wird es dazu wieder Gespräche zwischen SPÖ und Bürgerliste geben, bei denen es aber nur noch um Feinjustierungen geht. Offen ist nämlich noch, was mit den alten Parkscheinautomaten in den bestehenden Kurzparkzonen passiert. Die sind mittlerweile stark in die Jahre gekommen und müssten gegen neue Modelle ersetzt werden.

Einnahmen sollen in die Öffis fließen
Das ist nicht ganz billig, weswegen die SPÖ laut über eine Reduktion der Automaten nachdenkt. Die Bürgerliste ist ebenfalls nicht ganz abgeneigt, etwa wenn man die neuen Modelle um Ladestationen für Elektroautos ergänzt. In einer Sache sind sich alle Beteiligten sicher: Das Öffi-Angebot muss parallel attraktiver gestaltet werden. Aus diesem Grund will die Stadt die Einnahmen aus den Parkzonen in den konsequenten Ausbau des Öffi-Verkehrs stecken.

Anna Dobler, Kronen Zeitung

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