Nach elf Amtsjahren

Papst nahm Rücktritt von Salzburgs Erzbischof an

Österreich
04.11.2013 13:20
Eineinhalb Jahre hat Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser auf die Annahme seines Ansuchens gewartet, nun hat der Papst grünes Licht gegeben: Franziskus nahm am Montag den Rücktritt des 76-jährigen Oberhirten an, hieß es seitens des Vatikans.

Kothgasser, der sich im elften Amtsjahr als Erzbischof befand, wird die Erzdiözese bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers als Apostolischer Administrator leiten. Er darf in dieser Funktion allerdings keine weitreichenden Entscheidungen treffen.

In Zukunft will sich Kothgasser wieder der Seelsorge widmen, "und aushelfen, wo es notwendig ist", wie er am Montagnachmittag gegenüber der Kathpress erklärte. Sobald ein Nachfolger als Erzbischof von Salzburg feststeht, freue er sich auf ruhigere Zeiten. Seine Zeit wolle er künftig auch verstärkt Gebet, Meditation und dem Studium der Bibel widmen.

Der Erzbischof hatte im April 2012 und damit kurz vor Erreichung der Altersgrenze seinen Rücktritt eingereicht. Am 29. Mai 2012 wurde Kothgasser 75 Jahre alt.

Salzburg genießt Sonderstatus innerhalb der Kirche
Mit Spannung wird nun auf den sogenannten Dreiervorschlag aus Rom gewartet. Das Salzburger Domkapitel, das aus zwölf Priestern besteht, hat das Recht, aus einem von Rom vorgelegten Dreiervorschlag den künftigen Erzbischof in geheimer Abstimmung zu wählen und gilt damit als Sonderfall. Denn in der Regel hat der Papst freie Hand bei der Bestellung von Bischöfen. Salzburg genießt hier also einen Sonderstatus innerhalb der Kirche. Laut Salzburgs Domdechant Hans Walter Vavrovsky ist der besagte Dreiervorschlag bisher aber noch nicht in der Erzdiözese Salzburg eingetroffen.

Sobald der Vorschlag da ist, hat das Domkapitel 90 Tage Zeit, um den Erzbischof zu wählen. Das Wahlergebnis wird dem Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, übermittelt. Der Papst muss die Wahl danach bestätigen. Zeitgleich wird die österreichische Bundesregierung informiert - sie hat dann 14 Tage Zeit, um zum Wahlergebnis Stellung zu nehmen.

Kothgasser im Jahr 1964 zum Priester geweiht
Kothgasser stammt aus der Steiermark. Mit 18 Jahren trat er in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Die Matura legte er zwei Jahre später am Aufbaugymnasium der Salesianer Don Boscos in Unterwaltersdorf in Niederösterreich ab. Es folgte das philosophisch-theologische Studium an der Päpstlichen Hochschule der Salesianer in Turin-Crocetta.

Am 9. Februar 1964 wurde Kothgasser zum Priester geweiht. Das Doktoratsstudium absolvierte er in Rom an der Päpstlichen Salesianer-Universität, wo er im Anschluss auch als Lehrender tätig war, später auch in verschiedenen akademischen Funktionen als Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. Am 10. Oktober 1997 wurde Kothgasser von Papst Johannes Paul II. zum Diözesanbischof von Innsbruck ernannt, die Weihe folgte am 23. November.

Genau fünf Jahre später, am 23. November 2002, wählte ihn das Dom- und Metropolitankapitel zu Salzburg zum neuen Erzbischof. Johannes Paul II. bestätigte am 27. November die Wahl. Die Amtsübernahme erfolgte am 10. Jänner 2003, die feierliche Amtseinführung am 19. Jänner. Kothgasser war der 90. Bischof von Salzburg, der 89. Nachfolger des heiligen Rupertus und der 78. Erzbischof.

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