Die Mutter der 18-Jährigen alarmierte die Polizei wegen der angeblichen Entführung und erklärte den Beamten, dass sich das Fahrzeug auf dem Weg Richtung Bosnien befinde. Kurz nach 19.30 Uhr entdeckte eine Streife den Wagen auf der Tauernautobahn und stoppte ihn auf dem Parkplatzes Glanegg bei Salzburg.
Am Rücksitz saß die 18-Jährige. Sie hatte etliche Hämatome am Kopf, am Oberkörper und an den Armen und wirkte äußerst verängstigt. Die Frau vertraute sich den Polizisten an und sagte, dass sie vom Beifahrer, ebenfalls einem bosnischen Staatsbürger, geschlagen und gewürgt worden sei. Der 32-jährige Verdächtige gab die Körperverletzung laut Polizei zu.
Mädchen geschlagen und gewürgt
Die angebliche Entführung hatte die junge Frau allerdings erfunden. Laut Polizei war sie in Oberösterreich nämlich freiwillig in das Auto, das ein 42-jähriger Bosnier gelenkt hatte, eingestiegen und mitgefahren. Ihr Ex-Freund hatte sie um ein Gespräch gebeten. Im Fahrzeug sei es dann zunächst zu Zärtlichkeiten gekommen. Als der Mann dann aber Sex wollte, verweigerte sie dies. Daraufhin würgte und schlug der 32-Jährige das Mädchen. In ihrer Not setzte die junge Frau die Nachricht an ihre Mutter ab. Später sagte die Bosnierin aus, sie habe die Entführung erfunden.
U-Haft über Verdächtigen verhängt
Die Staatsanwältin des Landesgerichts Wels verhängte U- Haft über den 32-Jährigen. Der Beschuldigte wurde unter anderem wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung, des illegalen Aufenthalts im österreichischen Bundesgebiet, der Körperverletzung und des Gebrauchs fremder Ausweise angezeigt. Ihm droht zudem die Abschiebung. Das Mädchen wurde noch am Abend von der Mutter von der Polizeiinspektion abgeholt.
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