Die Hälfte des Mistes falle aus den Kübeln, weil die Pferde "nicht so genau zielen können". Und der Behälter nehme auch nur fünf Liter Urin auf. "Eine Stute bringt bis zu 15 Liter zusammen, da rinnt einiges aus. Das zieht sich dann durch die ganze Stadt", veranschaulichte der Fiakerobmann.
Zudem würde der Urin, der auf den Mist falle, aus dem Kübel schwappen, wenn die Kutsche abwärts rolle. Festzustellen war das etwa während der Fahrt von der Staatsbrücke in Richtung Rudolfskai. Den Urin von einem Wallach einzufangen sei gar nicht möglich. "Da müssten wir einen Katheder anlegen." In Wien hätten die Fiaker mit dem gleichen Problem zu kämpfen, meinte Winter.
Reinigungskräfte weit sinnvoller
Für wesentlich sinnvoller hält der Kutscher den Einsatz von Reinigungskräften, die den Mist wegputzen. "Wir hatten im Vorjahr zwei Angestellte im Einsatz, heuer haben wir einen dritten dazubekommen. Das müsste reichen. Ich glaube, mit diesen drei Leuten ist das eine optimale Lösung." Vor den Festspielhäusern in der Hofstallgasse liege ein Schlauch zur Straßenreinigung, beim AVA-Haus am Hanuschplatz stünden Kübeln bereit. Ein Anruf der Kutscher am Handy der Mitarbeiter genüge, dann werde alles weggeputzt.
Drei bis vier Wochen habe es gedauert, bis sich die Pferde überhaupt an die Windeln gewöhnten, sagte Winter. "Wir haben auch Pferde, die lassen sich das nicht gefallen." Die beiden Test-Stuten hätten sich an den Beinen ein bisschen wund gescheuert. Seit einer Woche traben sie nun wieder ohne die "Pooh-Bags" durch die Stadt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.