Salzburger Nockerln

Nochmal richtig „Schwein“ gehabt

Salzburg
01.03.2017 19:43

"Eat & Meet": Blick über den Tellerrand ist in der Fastenzeit kulinarische Sünde wert

So manchem liegt die Faschings-Völlerei noch schwer im Magen, da gilt es sich schon am nächsten "Buffet" zu laben ab heute geht nämlich "Eat & Meet" in die bereits neunte Runde!

Nachdem das Festival heuer aber ausgerechnet in die Fastenzeit fällt, stößt es so manchen jetzt schon sauer auf. Dafür bringen Wirte und Veranstalter natürlich wenig Verständnis auf: "Es geht nicht darum sich durch 130 Events zu schlemmen, vielmehr sollen die Veranstaltungen den Geist nähren und die zwischenmenschliche Kommunikation fördern", betonen Inga Horny und Anderl Gfrerer. Letztlich geht es aber wohl auch ein bisschen darum, in der eher ruhigen Zeit die leeren Wirtshausplätze zu füllen.

Wie auch immer, kulinarische Weisheiten werden bis 1. April auf jeden Fall zu Hauf aufgetischt! Während z.B. Eva und Hugo Lucian am 4. März im "Stadtkrug" in die Geheimnisse der Aufzucht von Bio-Hochlandrinder auf ihrer "JuHu-Ranch" in Obertrum einweihen, trifft im Glüxfall "Orient auf Okzident". Dabei kredenzt die Familie Fleischhacker nicht nur ein syrisches Frühstück mit Falafel, Sesampaste, Auberginentartar, roten Bohnen und gefüllten Strudelteig, sondern auch eine Portion Willkommenskultur

Der Blick über den Tellerrand lohnt sich aber nicht nur heute. Bei den Geistlichen war er früher sogar eine kulinarische Sünde Wert.

"Um Ausreden war man noch nie verlegen. Und so haben die Mönche um die strengen Fastengebote zu umschiffen zum einen das Starkbier, das damals allerdings nur nahrhaft und mit Sicherheit nicht so schmackhaft wie heute war, erfunden. Andererseits wurde kurzerhand alles, was mit Wasser zu tun hat, zum Fisch erklärt", verriet Korbinian Birnbacher gestern Abend bei der Festival-Eröffnung in der Blauen Gans.

Der Erzabt betonte aber auch, dass die Fastenzeit immer mehr zu Abspeckkur verkommt. "Auch ich hab letztes Jahr durch den Verzicht auf Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch acht Kilo abgenommen, allerdings hatte ich die dann wieder genauso schnell auf den Hüften. Dennoch geht es nicht nur ums verzichten, sondern auch Geist und Hirn zu öffnen um Dinge wieder sensibler und intensiver wahr zu nehmen."

Zum Fasten gehört aber auch das Scheitern. In solchen Fällen wird in St. Peter das "Fastenschwein" gefüttert. "Letztes Jahr hatte es nach den 40 Tagen noch zu wenig Speck auf den Rippen und entkam seinem Schicksal. Ob es heuer geschlachtet wird, wird sich nach Ostern weisen", lachte Birnbacher.

Zu oft "sündigen" dürften die Mönche und Priester allerdings nicht, schließlich haben Sie neben den Sonntagen mit dem Joseftag am 19. März, dem 21.03 (Heilige Benedikt) sowie dem 25.03. (Verkündigung des Herrn) ohnehin noch drei Joker frei!

Ob auch sie der nächtliche Zwang den Kühlschrank zu plündern quält, wurde nicht verraten. Musiker Harry Ahamer steht allerdings ganz offen dazu, und widmete dem Laster sogar einen Song. Dem Applaus bei der Eröffnung nach zu urteilen, lebt es sich aber anscheinend für viele mit ein paar Laster leichter!

Tina Laske, Kronen Zeitung

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