Standort Bramberg

Nach Roy Knaus klagt jetzt der Heli-Betreiber “flymed”

Salzburg
03.02.2010 09:49
Nach der Diskussion rund um die Flugberechtigung für die Rettungshubschrauber von Roy Knaus klagt jetzt auch der burgenländische Arzt Günther Schamp: Der Heli-Betreiber baute vergangenen Winter einen Standort in Bramberg auf, seine Firma Flymed war sogar als Geburten-Hubschrauber für Mittersill im Gespräch. Doch jetzt muss die Maschine am Boden bleiben. Die nächste Klage wird eingereicht.

"Wir sind vorsätzlich 'gegrounded' worden", ärgert sich Günther Schamp, Radiologe und Heli-Betreiber mit Rettungs-Stützpunkten am Nassfeld (Kärnten) und in Scharnstein (Oberösterreich). In Bramberg hob seine Maschine vom Typ BO 105 nur für ein paar Monate ab. Der Unterschied zu "erlaubten" Modellen wir der BK 117: "Kleinere Turbinen, etwas weniger Platz. Aber die Maschine hat sich für den Rettungsbetrieb genauso bewährt", ist Schamp überzeugt.

Allein in der Skiarena Wildkogel wurde im vergangenen Winter 17 Mal der Hubschrauber angefordert. Dazu flog Flymed für angrenzende Skigebiete und das Mittersiller Krankenhaus."Wir hätten für die Region vieles leisten können", betont Schamp.

Verunglückter Versuch "Geburten-Hubschrauber"
Jetzt wird sein Flugbetrieb genauso wie das Team von Roy Knaus zum Opfer im Rechtsstreit. Und auch das Projekt "Geburten-Hubschrauber", wo Flymed bei Notfällen im Kreißsaal abheben sollte, wurde ausgebremst. "Einer dieser vielen verunglückten Versuche", ärgert sich Mittersills Bürgermeister Wolfgang Viertler und er bedauert das Aus für den Rettungs-Heli im Oberpinzgau: "Die Genehmigung der Standorte ist mehr als dubios."

Jetzt will der Heli-Betreiber genauso wie Roy Knaus das Ministerium und die Austro Control klagen: "Die Rechtslage dient nur dazu, dem ÖAMTC Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Ein Wahnsinn, der auf höchster Ebene lanciert wird", ärgert er sich. Drei seiner Maschinen stehen jetzt verwaist in seinem Hangar in Wiener Neustadt.

"Im Notfall ist die Farbe des Helis egal"
"Wir kämpfen um ein perfektes Versorgungsnetz, je dichter desto besser", wettert auch Franz Voithofer, Kammerrat der Luftfahrtunternehmen und Chef einer Flugschule in Bramberg. Er setzte schon im Fachverband alle Hebel in Bewegung, bisher vergeblich: "Es geht schließlich um zwei Salzburger Heli-Betreiber. Im Notfall ist es jedem egal, ob ein roter oder ein gelber Hubschrauber kommt…"

von Sabine Salzmann, Kronene Zeitung
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