Täter schlug zu

Mutige Angestellte ließ Räuber abblitzen

Salzburg
11.07.2017 16:35

An einer mutigen Angestellten gescheitert sind am Dienstag zwei Räuber, die die Trafik in der Siebenbürgerstraße in Salzburg-Lehen überfielen. Die Verkäuferin erklärte dem mit einer Pistole bewaffneten Duo, dass sie kein Geld her gibt. Da schlug ihr einer der Männer die Waffe auf den Kopf. Dann flüchteten die Räuber.

Bis 10.45 Uhr war es ein ruhiger Vormittag. Ingrid P. (55), Angestellte der Trafik in der Siebenbürgerstraße, telefonierte gerade mit ihrer Chefin Barbara Sattelberger (57) - man unterhielt sich über die Kunden - als zwei junge Männer hereinkamen. Einer der beiden zückte eine Pistole. Die Verkäuferin konnte nur noch "Überfall" ins Handy stammeln, dann fiel es ihr aus der Hand.

"Ich habe sofort die Polizei angerufen, bin ins Auto gestiegen und zur Trafik gerast", schildert Barbara Sattelberger.

Währenddessen hatte sich Ingrid P. wieder gefangen. Sie bot den Räubern, die Bargeld forderten, Paroli. "Von mir bekommt ihr kein Geld. Die Kasse ist leer. Verschwindet!" Der Bewaffnete schlug der Frau daraufhin die Pistole auf den Kopf. Plötzlich hatte auch der zweite eine Pistole - er drückte dreimal ab, es machte aber immer nur "Klick", Schuss löste sich keiner. Vermutlich hatten die jungen Männer Schreckschusspistolen. Sie flüchteten zu Fuß und dann mit einem schwarzen Fahrrad. Die verletzte Angestellte lief ihnen noch ein Stück nach. Einer der Männer ließ seine Waffe fallen, hob sie aber wieder auf. Schließlich verlor die Ingrid P. sie aus den Augen.

Eine groß angelegte Fahndung, auch mit Hubschrauber, verlief vorerst erfolglos. Erst vor knapp zwei Wochen war eine Trafik in der Münchner Bundesstraße ebenso am helllichten Tag überfallen worden. In diesem Fall waren die Räuber zu dritt. Sie entkamen mit ein paar Tausend Euro. Auch hier hatte die überfallene Trafik-Verkäuferin angegeben, dass die Männer sehr jung waren.

Für Barbara Sattelberger war es nicht der erste Überfall: "Meine Angestellte wurde schon im März 2015 einmal Opfer eines Räubers." Auch damals nahm sie allen Mut zusammen und versuchte den Täter zu entwaffnen. Ein Grundwehrdiener wurde damals Zeuge der Situation, ihm gelang es, den Räuber zu überwältigen und festzuhalten.

Ingrid P. wurde nach dem Überfall im Spital versorgt. Die couragierte Frau durfte danach wieder nach Hause. Sie will rasch wieder arbeiten. Chefin Barbara Sattelberger ist auf jeden Fall froh, dass nicht mehr passiert ist.

M. Kappes/Markus Tschepp, Kronen Zeitung

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