Enorme Regenmengen

Mure begräbt Auto auf A10 – Lenker schwer verletzt

Österreich
22.06.2012 15:03
Bei einem gewaltigen Murenabgang mitten auf der Tauernautobahn in Salzburg ist in der Nacht auf Freitag ein Auto beinahe zur Gänze verschüttet worden. Der kroatische Lenker wurde im Wagen eingeschlossen und schwer verletzt. Seine Frau konnte sich im letzten Moment in Sicherheit bringen.

Gegen 22 Uhr hatte die riesige Mure nicht weit von der Ausfahrt Tauernalm im Pongau den Kombi der beiden Kroaten erfasst. Die geballte Kraft der Erdmassen drückte den Pkw gegen die Leitschiene. "Der Mann wollte gerade aus dem Auto flüchten. Ein Fuß stand schon aus der Türe, als der Wagen vom Geröll gegen die Leitschiene gepresst wurde", erzählte Alfred Evers von der Feuerwehr Flachau. Die Frau auf dem Beifahrersitz konnte noch aus dem Wagen flüchten und sich auf der anderen Seite der Autobahn in Sicherheit bringen.

"Der Lenker wurde eingeklemmt. Um ihn zu befreien, mussten wir die Leitschiene erst mit einem Trennschleifer zerlegen", so Evers weiter. Der Schwerverletzte sei dann so schnell wie möglich befreit worden und wurde ins Krankenhaus Schwarzach eingeliefert, seine Ehefrau erlitt einen Schock. "Der Vorfall hätte auch schlimmer ausgehen können", mutmaßte Evers. "Wäre das Geröll nur zehn bis 20 Zentimeter höher gekommen, hätte es die Seitenscheibe des Autos eingedrückt."

Fahrbahn bis zu zwei Meter hoch verschüttet
Die Mure verschüttete die Autobahn in Fahrtrichtung Salzburg auf einer Länge von rund 100 Metern ein bis zwei Meter hoch (siehe Bild). Weil Schlamm und Geröll auch auf die Richtungsfahrbahn Villach gespült wurden, musste die Autobahn komplett für den Verkehr gesperrt werden. Der Verkehr wurde über den Radstädter Tauern umgeleitet, noch in der Nacht räumten Einsatzkräfte mit Baggern und Lkws die Autobahn frei und säuberten die Fahrbahn mit Hochdruckreinigern vom Schlamm.

Fahrzeuge "in Schwerarbeit" aus Gefahrenzone gelotst
Im Rückstaubereich steckten rund 400 Fahrzeuge - darunter auch etliche mit Familien - fest, deren Lenker natürlich möglichst rasch aus der Gefahrenzone weg wollten, berichtete Polizeisprecher Anton Schentz. 14 Polizisten lotsten die Fahrzeuge "in Schwerarbeit" als Geisterfahrer in kleineren Gruppen von der Autobahn. Erschwerend kam dazu, dass es zwischendurch immer wieder zu weiteren, wenn auch kleineren Murenabgängen kam.

73 Liter Regen pro Quadratmeter
Auch an anderen Orten in Salzburg sorgten die Unwetter für massive Probleme. Dutzende Keller und Unterführungen standen unter Wasser. In Thalgau prasselten 73, in Salzburg 69 Liter pro Stunde nieder. In St. Johann verlegte eine Mure die Wagrainer Bundesstraße. "Bei uns steht alles unter Wasser. Von Kleinarl, Flachau und Wagrain aus gibt es kein Durchkommen", so die Polizei. Verletzt wurde niemand. In Saalfelden, Uttendorf, Maria Alm, Dienten, Leogang, und Kleinarl traten Bäche über die Ufer, ebenso wie in Annaberg und Abtenau.

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