Fund in Gurlitt-Haus

Monet-Gemälde im Wert von zehn Millionen entdeckt

Österreich
27.03.2014 11:05
Sensationsfund im Kunstkrimi von Cornelius Gurlitt: 60 Meisterwerke sind im Februar in seinem Salzburger Haus aufgetaucht. 180 neue Bilder wurden jetzt bei einer weiteren Nachschau der Fahnder gefunden. Darunter befindet sich ein verschollener Monet um geschätzte zehn Millionen Euro. "Das Haus ist jetzt komplett geräumt", sagte Gurlitts Sprecher Stephan Holzinger am Donnerstag.

Nachdem der Münchner Nazi-Schatz mit sündhaft teuren Gemälden gelüftet worden war, tauchten am 10. Februar an der Salzburger Adresse ebenfalls Werke auf. Am 24. und 28. Februar folgten weitere Begehungen des vollkommen verwahrlosten Hauses im Salzburger Stadtteil Aigen. Diese dienten laut Holzinger vor allem der Entfernung von sperrigen und unbrauchbaren Gegenständen auf beiden Etagen. Dabei wurden dann zahlreiche weitere Kunstgegenstände in einem zuvor nicht zugänglichen Teil des alten Gebäudes entdeckt und abtransportiert.

Damit wuchs die Sammlung in Salzburg auf insgesamt 238 Werke. Der mit Abstand größte Teil der Salzburger Sammlung besteht aus Zeichnungen - unter anderem von Pablo Picasso oder Edvard Munch. Unter den Kunstwerken befinden sich auch 39 Ölgemälde. "Die meisten eines einzigen Malers stammen von Louis Gurlitt, dem Großvater von Cornelius Gurlitt (Bild), der 1897 verstorben ist und ein sehr talentierter Landschaftsmaler war", sagte Holzinger.

Verschollenes Monet-Gemälde entdeckt
Unter den weiteren Künstlern der Ölgemälde und Aquarelle befinden sich Claude Monet, Auguste Renoir, Edouard Manet, Paul Gauguin, Henri de Toulouse-Lautrec, Max Liebermann, Paul Cezanne und Emil Nolde. Weiters wurden in Salzburg Silbergefäße, Holzschnitte, Keramikschalen sowie Bronze-, Marmor- und Eisenkunstwerke - unter anderem von Auguste Rodin - sichergestellt.

Das Monet-Gemälde aus dem Jahr 1903 mit dem Titel "Waterloo Bridge" (kl. Bild) zeigt die Londoner Tower Bridge und galt als verschollen. Es wurde von Experten aus dem Belvedere auf sagenhafte zehn Millionen Euro geschätzt. Der Wert der Salzburger Bilder dürfte weit über dem der Münchner Sammlung liegen.

Provenienz-Experten sollen Sammlung untersuchen
Sämtliche Kunstgegenstände sind laut Holzinger an einem sicheren Ort aufbewahrt und werden - wo es erforderlich ist - derzeit von Restauratoren professionell bearbeitet und präzise dokumentiert. Außerdem ist Gurlitts Betreuer Christoph Edel zurzeit bemüht, ein Team von "hochrangigen Experten in Sachen Provenienzforschung" zusammenzustellen, um die Herkunft zweifelsfrei zu klären. Diese Arbeit solle zügig geschehen, wobei Holzinger keinen Zeitrahmen nennen konnte. Die Ergebnisse der Forschung sollen der Öffentlichkeit präsentiert werden, damit sich etwaige Anspruchsteller melden können.

Ob der neuerliche Fund in Salzburg der letzte im Fall Gurlitt war, konnte Sprecher Holzinger nicht sagen. Aber: "Es gibt weder aus den vorliegenden Unterlagen noch aus den Gesprächen mit Herrn Gurlitt Anhaltspunkte, dass noch irgendwo weitere Lager sein könnten."

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