Tausenden Salzburger Betrieben flatterte Ende Jänner ein Brief der Wirtschaftskammer ins Haus. Mit einer schlechten Nachricht. Am 28. 1. hatte das Wirtschaftsministerium beschlossen, die Förderung für den "Ausbildungsnachweis zur Mitte der Lehrzeit" mit Anfang Februar einzufrieren.
"Wir wurden völlig überrumpelt", sagt Peter Doppler, der "Stofflerwirt" von St. Michael im Lungau, bei dem die kurzfristige Streichung für eine äußerst kuriose Situation sorgt.
"Unser Kochlehrling Martina war im Herbst bereits für die Zwischenprüfung angemeldet, wurde aber aus organisatorischen Gründen nicht drangenommen", berichtet der Wirt. Da seine ausgezeichnete Nachwuchskraft, die bisher alle Fächer mit "Sehr gut" absolvierte, bis 1. Februar keine Einladung zum Nachholen des Praxistests erhalten hat, gibt es auch die 3.000 Euro Förderung nicht mehr.
Wirte sprechen von "Ungleichbehandlung"
"Eine absolute Ungleichbehandlung einiger Betriebe", ärgert sich Peter Doppler. "Gerade wir im Gastgewerbe haben einen enormen Bedarf an gutem Personal. Dass jetzt dieser Anreiz für die Ausbildung junger Leute wegfällt, ist für mich völlig unverständlich." Die Folge: "Als kleiner Betrieb müssen wir uns von einem unserer drei Lehrlinge trennen."
"Wir haben die Kammer vorgewarnt, dass wir diese Förderung aussetzen müssen, weil im Fonds nicht mehr genug Geld vorhanden ist", versteht Ministersprecherin Waltraud die Überraschung nicht. "Derzeit verhandeln die Sozialpartner eine Neuregelung, bisher aber ohne Ergebnis."
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