Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Salzburger Bauunternehmer (59) erhoben. Es geht um das Geld von Rücklagenkonten und Instandhaltungsfonds tausender Wohnungseigentümer, das über dubiose Transaktionen im Firmengeflecht des Hausverwalters verschwunden sein soll - insgesamt 2,6 Mill. Euro.
22 Seiten stark ist die Anklageschrift von Staatsanwältin Sandra Wimmer. Sie listet darin detailliert auf, wo die Millionen Euro tausender Wohnungsbesitzer versickert sein sollen. Konkret immerhin 2,6 Millionen zwischen 2008 und 2015.
"Loch-auf-Loch-zu-Taktik"
Im Fokus ein namhafter Salzburger Bauunternehmer, Liegenschafts- und Immobilienverwalter und dessen zumindest fragwürdigen Geldtransfers innerhalb seines Firmengeflechts. Als Geschäftsführer mehrerer Liegenschaftsverwaltungs-Gesellschaften, wo er für Instandhaltungs-Rücklagen und Betriebskostenkonten zeichnungsberechtigt war, soll er das Geld "untreu verwaltet haben", sagt Robert Holzleitner, Sprecher der Salzburger Anklagebehörde. Konkret geht es um Überweisungen an mindestens sechs dem Bauunternehmer nahe stehende Firmen, wo er teilweise ebenfalls als Geschäftsführer fungierte. 26 Eigentümer-Gemeinschaften sollen so um Millionen gebracht worden sein. Wohin das Geld genau floss, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft spricht von einer offenkundigen "Loch-auf-Loch-zu-Taktik", dass damit anderweitige Verbindlichkeiten getilgt wurden. "Das Geld eben aber nicht für den Zweck der Wohnungseigentümer verwendet wurde", erklärt Holzleitner.
Dazu gibt es Ermittlungen wegen des Verdachts des Betrugs im Rahmen der Finanzierung von Bauprojekten. Der Hausverwalter bestreitet die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung.
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