Salzburg-Coach Stevens hatte im Vergleich zum enttäuschenden Dublin-Match vier Veränderungen vorgenommen. Anstelle von Opdam, Aufhauser, Cziommer und Svento begannen vor nur 13.500 Zuschauern Ulmer, Augustinussen, Ilic und Jezek. Für die Austria war es das erste Pflichtspiel der Saison, nach den umfangreichen Transferaktivitäten in der kurzen Sommerpause bot Trainer Daxbacher mit Ortlechner, Klein, Vorisek, Junuzovic und Jun fünf Neuverpflichtungen in der Startelf auf.
Janko mit Pech und Unvermögen
Salzburgs Versuch der Wiederversöhnung mit den Fans war zu Beginn deutlich sichtbar. Janko, der gegen Dublin einen Elfmeter verschossen hatte, kam seinem ersten Treffer sehr nahe, setzte jedoch einen Kopfball daneben (15.) und einen spektakulären Volley an die rechte Außenstange (25.). Wie gegen die Iren rächte sich Jankos Nachlässigkeit auch gegen die defensiv solide stehenden Wiener, die mit der ersten Chance in Führung gingen. Jun legte zurück auf Junuzovic, der den Ball aus 18 Metern gefühlvoll genau ins rechte Eck schlenzte (28.).
Auch danach klebten Janko Pech und Unvermögen an den Schuhen, die Tormaschine der vergangenen Saison (39 Ligatreffer) schoss alleinstehend aus drei Metern Entfernung drüber (30.). Wenig später musste auch noch Salzburgs Ngwat-Mahop nach einem Sprint mit einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel verletzt ausgetauscht werden. Der Offensivspieler fällt gemäß ersten Schätzungen drei bis vier Wochen aus.
In der 61. Minute kam der vom Anhang vehement geforderte Zickler, und der Deutsche sorgte knapp zehn Minuten später für den Ausgleich. Allerdings mit einer Portion Glück, denn Austrias Abwehrchef Bak schoss den Deutschen bei einem Abwehrversuch an und der Ball landete unhaltbar im linken Eck (70.). Die Austria lieferte danach eine Abwehrschlacht, in der Almer bei einem Augustinussen-Kopfball in höchster Not rettete (79.). Nach Foul von Ortlechner an Tchoyi hätte Referee Drabek durchaus auf Elfmeter entscheiden können (82.). Janko traf danach einmal mehr nur die Stange, diesmal per Kopf (86.). Und Zickler scheiterte alleine vor Almer (87.).
Tchoyi-Siegestreffer in der Nachspielzeit
Doch es klappte doch noch mit dem letztlich verdienten Sieg, denn nach Svento-Corner tanzte Tchoyi Okotie aus und schoss wuchtig zum 2:1 ein. Auf Salzburg wartet nun das wichtigste Spiel der noch jungen Saison, denn am Mittwoch müssen die "Bullen" in Dublin die Kohlen aus dem Feuer holen. Ansonsten ist man mit den hochgesteckten Europacup-Zielen früher denn je bereits Ende Juli gescheitert.
Meinungen zum Spiel
Huub Stevens (Salzburg-Trainer):
"Wir waren von der ersten Minute an dominant und haben uns viele Chancen herausgespielt. Wenn ein Sieg verdient ist, dann dieser. Wir haben uns das Glück erkämpft und verdient. Dazu hätten wir im Finish noch einen Elfmeter bekommen müssen. Zickler und Tchoyi haben noch immer körperliche Defizite. Ich bin aber froh, dass sie bereits für mindestens eine halbe Stunde helfen können. Wenn wir so eine Moral wie heute zeigen, dann haben wir auch am Mittwoch in Irland eine Chance zum Weiterkommen."
Alexander Zickler (Salzburg-Torschütze):
"Kompliment an die Mannschaft. Wir haben 90 Minuten lang alles versucht, die Austria ist nur aus Standards gefährlich geworden. Wir haben nie aufgesteckt und wahnsinnig viele Möglichkeiten gehabt."
Karl Daxbacher (Austria-Trainer):
"Natürlich schmerzt so eine Niederlage sehr. Die 1:0-Führung war ideal, dann hat sich die Mannschaft aber zu weit zurückgezogen. Der Druck der Salzburger ist immer größer geworden, vor allem bei Standardsituationen. Durch unser schlechtes Passspiel kamen wir zu keinen Konterchancen. Der Druck des Nicht-Verlieren-Wollens war für manche Spieler anscheinend zu groß."
Zlatko Junuzovic (Austria-Torschütze):
"Wir haben uns nach der Pause zu passiv verhalten, wollten nur das Ergebnis verwalten. Und das ist in Salzburg ganz schlecht. Wir müssen in Zukunft so auftreten wie in der ersten Spielhälfte und frecher agieren."
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